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Nach britischer Ruanda-Entscheidung
Irische Regierung klagt über verstärkten Zustrom von Migranten

Wegen der Gefahr, von Großbritannien nach Ruanda abgeschoben zu werden, weichen Migranten offenbar zunehmend nach Irland aus.

    Rückenansicht von einigen Migranten, dahinter verschwommen die Fahne Großbritanniens.
    Wegen des neuen Gesetzes in Großbritannien versuchen Migranten offenbar, verstärkt nach Irland zu kommen. (picture alliance / Shotshop / stadtratte)
    Der irische Außenminister Martin sagte der britischen Zeitung "Daily Telegraph", die umstrittene Politik des britischen Premierministers Sunak habe bereits Auswirkungen auf sein Land. Asylbewerber würden innerhalb der Europäischen Union Zuflucht suchen, um einer Abschiebung nach Ruanda zu entgehen.
    Etwa 80 Prozent der Migrantinnen und Migranten kommen demnach über die britische Provinz Nordirland nach Irland. Großbritannien und die EU hatten sich nach dem Brexit darauf geeinigt, diese Grenze offenzulassen, um neue Konflikte in der früheren Bürgerkriegsregion zu vermeiden.
    Das britische Parlament hatte in der Nacht zum Dienstag ein Gesetz verabschiedet, das Ruanda zum sicheren Drittstaat erklärt. Damit kann die konservative Regierung in London irregulär eingereiste Asylsuchende in das ostafrikanische Land abschieben. Sie sollen dort Asyl beantragen, eine Rückkehr nach Großbritannien ist nicht vorgesehen. 
    Diese Nachricht wurde am 26.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.