Die Wirtschaftsdaten scheinen Bertie Ahern Recht zu geben. Irland hat jetzt das nach Luxemburg zweithöchste Pro-Kopf-Einkommen in der Europäischen Union, 25.200 US-Dollar verglichen mit 22.700 in Deutschland und 20.700 im EU-Durchschnitt. Die Staatsverschuldung liegt bei nur 35 Prozent des Bruttoinlandproduktes, wiederum der zweitbeste EU-Wert hinter Luxemburg, verglichen mit über 60 Prozent in Deutschland. Die Arbeitslosigkeit ist von fast 20 Prozent in den 80er Jahren auf derzeit 4,2 Prozent gefallen. Seit der IT-Gigant Microsoft von der grünen Insel aus die EU beliefert, ist Irland zum größten Software-Exporteur der Welt geworden. Nirgendwo werden proportional mehr neue Fahrzeuge der Marken Mercedes und BMW zugelassen als in Irland. Mit zum Teil zweistelligen Zuwachsraten ist das Bruttoinlandsprodukt allein in den Jahren von 1996 bis 2001 um fast 100 Prozent gewachsen. Innerhalb von nur 15 Jahren ist aus einem rückständigen Agrarland der "keltische Tiger" geworden, dem das Wirtschaftsberatungsunternehmen A.T. Kearney im Januar dieses Jahres bescheinigte, die globalste Wirtschaft aller Industrieländer zu haben, gemessen an ihrer ökonomischen und technologischen Verzahnung mit der übrigen Welt. Geraldine Concagh, Volkswirtin bei der Alliied Irish Bank, zum Aufschwung Irlands:
Wir haben eine dramatische Transformation der irischen Wirtschaft erlebt. Insbesondere seit dem Zeitraum 1992 - 93 hat sie sich aus einer vor allem vom Agrarbereich dominierten in eine stark dienstleistungsorientierte Wirtschaft verwandelt. In dieser Zeit hatten wir durchschnittliche Wachstumsraten von 8 bis 9 Prozent, verbunden mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von etwa 2,8 Prozent.
Dieser Erfolg hat viele Gründe, günstige demographische Faktoren zum Beispiel. Geraldine Concagh:
Wegen der hohen Arbeitslosigkeit und einer steigenden Geburtenrate hatten wir ein rasch wachsendes Arbeitskräftepotential. Verbunden mit der hohen Produktivität der Firmen, die sich hier ansiedelten, ließ dies unsere Wirtschaft ziemlich stark wachsen, ohne einen exzessiven Inflationsdruck zu erzeugen.
Irland ist ein junges Land. 40 Prozent der Iren sind jünger als 25 Jahre. Die ausländischen Firmen, die auf die grüne Insel strömten, hatten wenig Mühe, flexible und leicht auszubildende beziehungsweise umschulbare Mitarbeiter zu finden. Die knapp 300 Beschäftigten in der Irland-Filiale des deutschen Software-Unternehmens SAP sind durchschnittlich 25 Jahre jung, erklärt ihr Chef Liam Ryan und meint zu den Folgen:
Vor drei Jahren bei unserer 'Kiddies Christmas Party', da waren nur fünf Kinder, zum Beispiel.
Denn zur Familiengründung waren die meisten seiner Mitarbeiter noch nicht gekommen. Dafür konnten sie eine gute Ausbildung vorweisen. Das International Institute for Management Development in Lausanne IMD bescheinigt Irland in einer umfassenden Studie zur Wettbewerbsfähigkeit der Staaten, eines der besten Bildungssysteme der Welt zu haben. 60 Prozent der irischen Schulabgänger haben Abitur, etwa die Hälfte der Schulabgänger nimmt ein Hochschulstudium auf. Und wenn sie es beenden, fallen sie wiederum aus dem europäischen Rahmen. Denn wie Sean Dorgan, Direktor der für die Anwerbung ausländischer Investoren zuständigen Irish Development Agency IDA betont, haben 57 Prozent aller irischen Hochschulabsolventen Abschlüsse in kaufmännischen, naturwissenschaftlichen oder ingenieurwissenschaftlichen Fächern:
57 per cent of all graduates in Ireland come from business, science, or engineering disciplines - 57 per cent of all university graduates!
Pro Jahr verlassen allein rund 6.000 Mathematiker und Informatiker die irischen Universitäten. Die EU-Mitgliedschaft sicherte Irland reichlich Mittel aus den Brüsseler Struktur- und Regionalfonds, während durch Industrieansiedlungen hohe direkte Investitionen aus dem Ausland auf die grüne Insel flossen. Die Regierungen in Dublin erhielten das günstige Investitionsklima durch eine gute Wirtschaftsförderungspolitik. Liam Ryan, der SAP-Chef in Irland, beschreibt, welche Hilfe zum Beispiel SAP von der Regierung und der Wirtschaftsförderungsagentur IDA erhielt, als man sich zunächst im Zentrum von Dublin ansiedelte:
Die IDA und die irische Regierung geben uns auch Unterstützung. Das gibt's jetzt nicht mehr im Dubliner Raum, aber noch an der Westküste. Für bis zu 350 Mitarbeiter kriegen wir pro Mitarbeiter Unterstützung. In unseren alten Gebäuden, habe ich nachgerechnet, haben wir in den ersten vier Jahren null Miete bezahlt.
Auf dem Höhepunkt der irischen Wirtschafts- und Finanzkrise in den 80er Jahren, als die staatliche Kreditaufnahme das Eineinhalbfache des Bruttoinlandproduktes und das Haushaltsdefizit dreieinhalb Prozent des Bruttoinlandproduktes erreichte, vereinbarten Regierung und Tarifpartner eine in Europa beispiellose soziale Partnerschaft, die bis heute gehalten hat. Geraldine Concagh von der Allied Irish Bank:
1986 beschlossen die Sozialpartner eine Serie aufeinanderfolgender Lohnvereinbarungen mit jeweils dreijähriger Laufzeit. Diese Lohnvereinbarungen waren die Säulen, die den Wirtschaftsumschwung untermauerten.
Und Jack Golden, Mitglied der Geschäftsführung des internationalen Baumaterial -Konzerns CRH und Präsident der Deutsch-Irischen Industrie- und Handelskammer, betont schmunzelnd, was Irland sonst noch ist:
Ein guter Standort für amerikanische Firmen, die hier investieren wollen, weil wir Englisch relativ gut sprechen.
Den wohl wichtigsten Grund für die Popularität Irlands unter ausländischen Investoren aber nennt Ralf Lissek, der Geschäftsführer der Deutsch-Irischen Industrie- und Handelskammer:
Da ist natürlich die Steuerpolitik. Die 'corporate tax', also die Körperschaftssteuer, ist ja weiterhin sehr attraktiv, wenn man das vergleicht. In Irland zahlt man 10 - 12,5 Prozent Körperschaftssteuer für ausgewählte Branchen, für den Bereich Banken, für den Bereich Pharmazie, Biotechnologie und für den Bereich Informationstechnologie. Und das ist natürlich schwer zu schlagen, wenn man es mit anderen Standorten in Europa vergleicht.
Auf dem irischen Markt finden sich heute über 1.200 ausländische Unternehmen, die 80 Prozent der Exporte des verarbeitenden Gewerbes tätigen und 35 Prozent des Bruttoinlandproduktes erwirtschaften.
Doch während die Einkäufer auf der Grafton Street in Dublin weiterhin kräftig den privaten Konsum ankurbeln und die Straßenmusikanten dort auf ihren kleinen Anteil am Boom hoffen, haben sich auch am irischen Konjunkturhimmel Wolken zusammengezogen. Die globale Rezession und die Krise im IT-Sektor ließen das Wirtschaftswachstum von stolzen 11,5 Prozent im Jahre 2000 auf 5,9 Prozent im letzten Jahr sinken. Für dieses Jahr wird ein Wachstum von etwa 3,2 Prozent erwartet. Doch die Entwicklung einiger anderer wichtiger Wirtschaftsindikatoren bereitet Sorgen. Handelskammer-Präsident Jack Golden:
Die Hauptgefahr im Moment ist die Inflation. Die Inflationsrate ist relativ hoch im Vergleich mit anderen europäischen Ländern. Und dazu ist die Inflation im Rahmen der Lohnkosten noch höher geworden in den letzten paar Jahren, und wir müssen wirklich aufpassen.
Die Preisinflation von derzeit 4,8 Prozent ist die höchste in der EU. Die Lohninflation hat sogar den doppelten Umfang der Preisinflation erreicht. Im Privatsektor liegen die Lohnsteigerungen in diesem Jahr bei 12 Prozent. Wolf Schmidt, langjähriger Chef der Lufthansa in Irland, bewertet diese Entwicklungen mit großer Skepsis:
Ich glaube, man könnte die Zeiten vergleichen so etwas mit unseren 60er Jahren, wo wir das Wirtschaftswunder in Deutschland hatten und im Endeffekt alles auf Kredit und Darlehen gekauft worden ist. Ich behaupte, die Iren leben jetzt absolut über ihre Maße, und dieser berühmte 'keltische Tiger' ist vielleicht heute schon eine keltische Pussycat - oder er ist schon tot.
Aber das sieht nicht jeder so pessimistisch. Jack Golden, der Präsident der Deutsch-Irischen Industrie- und Handelskammer, entdeckt auch positive Indikatoren:
Es ist ein bisschen gemischt. Es gibt natürlich einen 'slowdown', aber nicht in allen Sektoren. Natürlich, im Computerbereich und in der Elektronik und in 'telecommunications' ist das ein bisschen schwieriger geworden. Aber in der Agrarwirtschaft läuft es immer noch gut, im Baugeschäft sind die Vorhersagen auch noch relativ gut.
Die jetzigen Veränderungen, so meint Edgar Morgenroth vom unabhängigen Wirtschafts- und Sozialforschungsinstitut ESRI in Dublin, könnten auch auf einen grundsätzlichen Strukturwandel der irischen Wirtschaft hindeuten:
Ich glaube, was jetzt passiert, ist, dass wir langsam aufs Dienstleistungsgewerbe umsatteln. Und es ist ja auch so, dass die Industrien, die wir hier angesiedelt haben, die Computerindustrie vor allem, dass die Produkte langsam erwachsen sind und dann wieder einen neuen Standort irgendwo anders suchen.
Vor diesem Hintergrund sind 2,9 Millionen wahlberechtigte Iren aufgerufen, die 166 Abgeordneten des irischen Parlaments neu zu bestimmen, des 29. Dail, seit die Sinn-Fein-Abgeordneten im Januar 1919 ihre noch unter britischer Herrschaft errungenen Mandate für das Londoner Unterhaus nicht wahrnahmen und sich stattdessen als Dail Eireann konstituierten, als erste parlamentarische Versammlung Irlands.
Gemeinsam den Weg des Fortschritts, Wohlstands und Friedens der letzten fünf Jahre fortsetzen - dazu ruft die Regierungspartei Fianna Fail von Premierminister Bertie Ahern auf unter dem Motto: Viel ist getan worden, aber es bleibt noch viel mehr zu tun. Ahern ist es gelungen, seine von unabhängigen Abgeordneten unterstützte Minderheitskoalition mit der kleinen radikalliberalen Partei Progressive Demokraten unter Mary Harney fünf Jahre lang zusammenzuhalten, länger als jeder andere Regierungschef seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die unschöne Entwicklung der Staatsfinanzen im letzten Jahr konnte seiner Popularität ebenso wenig anhaben wie diverse Korruptionsaffären und die gescheiterten Volksabstimmungen zum EU-Vertrag von Nizza und zur Verschärfung des Abtreibungsrechts. Ahern verweist im Wahlkampf auf die Erfolge seiner fünfjährigen Regierungszeit. 1997 habe man versprochen, die Arbeitslosigkeit zu verringern, die Steuern zu senken, die Kriminalität zu reduzieren und für Frieden in Nordirland zu arbeiten:
In 1997 we pledged to cut unemployment, to cut taxes, to cut crime, and work for peace in Northern Ireland.
Die Arbeitslosigkeit sei von zehn auf vier Prozent gefallen, die persönliche Besteuerung habe man um 12 Prozentpunkte gesenkt, mehr als jede andere Regierung in der irischen Geschichte, so Ahern. Die Zahl krimineller Delikte sei um 27 Prozent gefallen, und seit dem Karfreitagsabkommen herrsche Frieden in Nordirland. Bertie Ahern appelliert an das Wir-Gefühl der Iren. Zusammen werden wir es schaffen, sagt er. Das 1997 Versprochene sei eingehalten worden, aber nun gebe es noch mehr zu tun. Sollte ihm wiederum die Ehre zuteil werden, Irland zu führen, werde man den Job gemeinsam erledigen:
Promises made, promises kept, but more to do. And if I'm again given the honour of leading this country together we will finish the job.
Fragt man Passanten in Dublin, wie der Job aussieht, kommen Antworten wie diese: Gesundheit und Kriminalität - das seien die Hauptthemen:
The main issues are health, crime, in particular.
Über 70 Prozent der Iren leben in ihren eigenen vier Wänden. Die hohen Immobilienpreise vor allem in Dublin aber lassen diesen Traum für junge Leute in weite Ferne rücken. Da der Straßenbau mit den rapide gestiegenen Zulassungszahlen nicht Schritt gehalten hat, ärgert sich das ganze Land ferner über Verkehrsstaus und verstopfte Straßen. Und nun nehme auch die Arbeitslosigkeit wieder zu, schimpft eine Frau, viele IT-Firmen machten dicht - für die davon Betroffenen sei das alles andere als die von Bertie Ahern beschworene "goldene Periode":
Unemployment is on the increase again, a lot of IT companies are closing down. So for certain people it wouldn't be a golden period at all.
Und viele Iren, so scheint es, betrachten die Situation derzeit um einiges nüchterner als ihr Premierminister im Wahlkampf:
Die Realität ist jetzt doch, dass die Regierung viel ausgeben und die Steuern senken konnte, als die Staatskasse Überschüsse aufwies. Jetzt ergibt sich das Problem, dass wir nicht genug Geld für Sozialausgaben haben, wenn wir gleichzeitig niedrige Steuern beibehalten.
Die beiden großen Parteien Fianna Fail und Fine Gael, die seit der Gründung der Republik Irland vor 80 Jahren abwechselnd die Regierung in Dublin stellten, streben dies dennoch an. Beide sind Parteien der Mitte und unterscheiden sich eigentlich nur dadurch, dass sie beziehungsweise ihre Vorgängerorganisationen während des irischen Bürgerkrieges in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts auf verschiedenen Seiten standen. Fine Gael, zu deutsch: "die gälischen Stämme", akzeptierte 1922 die Gründung des Freistaats Irland ohne die Provinz Ulster im Norden, während die aus der alten Sinn-Fein-Partei hervorgegangene Fianna Fail, die "Soldaten des Schicksals", die Teilung Irlands strikt ablehnte. In diesem Wahlkampf unterscheiden sich die Programme von Fianna Fail und Fine Gael kaum voneinander. Beide Parteien wollen das Gesundheitssystem reformieren, die Kriminalität bekämpfen und die Verkehrsinfrastruktur verbessern. Das nötige Geld will Fianna Fail-Chef Bertie Ahern mit einer neu zu gründenden Nationalen Finanzentwicklungsagentur durch Partnerschaften mit dem Privatsektor aufbringen, während Fine Gael mit einer besseren Haushaltspolitik zurechtkommen will und den Bürgern sogar verspricht, ihnen Steuerüberschüsse zurückzuzahlen. Fine Gael - Chef Michael Noonan wirft Ahern im übrigen vor, sich mit fremden Federn zu schmücken:
Die Erfolge, die diese Regierung für sich beansprucht, sind in Wirklichkeit die Erfolge der Privatwirtschaft. Man sonnt sich im Widerschein des erfolgreichen Privatsektors. Wo die Regierung direkt verantwortlich war, bei den öffentlichen Dienstleistungen und beim Management staatlicher Unternehmen, hat sie erbärmlich versagt.
Wenn die Demoskopen Recht behalten, kann Ahern vielleicht sogar mit einer absoluten Mehrheit im Parlament rechnen. Jedenfalls scheint seine Wiederwahl zum Taoiseach gesichert zu sein, so das gälische Wort für das Amt des Premierministers. Fianna Fail liegt in den Umfragen bis zu 20 Prozentpunkte vor einer möglichen Regenbogen-Koalition aus Fine Gael, der Labour Party und den Grünen. Fine Gael hat eine Koalition mit Ahern kategorisch ausgeschlossen. Ihr Spitzenkandidat Michael Noonan fordert vielmehr eine geistig-moralische Wende im Land:
Die übergeordnete Frage lautet, ob die Menschen weiterhin dieses 'gierige Irland' mit verschiedenen sozialen Interessen wollen, aus dem so viele ausgeklammert sind. Wenn dies eine goldene Ära war, dann eine Ära für einen vergoldeten Kreis von Personen. Die meisten anderen aber, insbesondere die jungen Leute, sind in Bertie Aherns Pläne nicht einbezogen worden.
Michael Noonan würde eine Neuauflage der Koalition mit der Labour Party begrüßen, wie sie in den Jahren zwischen 1994 und 1997 bestand, seinerzeit mit dem Fine-Gael-Premierminister John Bruton und dem damaligen Labour-Führer Dick Spring als Außenminister. Doch Labour unter dem jetzigen Parteichef Ruairi Quinn will im Gegensatz zu Fine Gael die Kapitalertragssteuer anheben, um die Reform der öffentlichen Dienstleistungen zu finanzieren, so dass hier ein Konflikt programmiert wäre. Als viertgrößte Partei, mit der aber niemand koalieren möchte, könnte Sinn Fein aus der Wahl hervorgehen. Der politische Arm der IRA betrachtet sich als einzige Partei für ganz Irland, war aber bisher in der Republik Irland, wo Sinn Fein als extremistische Partei gilt, nicht annähernd so erfolgreich wie in Nordirland, wo sie zwei Minister stellt. In Dublin war sie bisher mit nur einem Abgeordneten im Parlament vertreten. Sinn Fein hat sich nun politisch links von Labour positioniert, liegt in den Umfragen bei sieben bis acht Prozentpunkten und hofft auf Erfolge in Arbeitergebieten und im Grenzgebiet zu Nordirland. Nach Schließung der Wahllokale müssen sich die Iren in Geduld üben. Ausgezählt wird erst ab dem folgenden Tag, und das komplizierte irische Verhältniswahlrecht mit übertragbaren Stimmen hatte 1997 zur Folge, dass das Endergebnis erst nach einer Woche feststand. Edgar Morgenroth vom Dubliner Wirtschaftsforschungsinstitut ESRI zum Wahlsystem:
Man hat im Wahlbezirk zwischen drei und fünf Sitze. Wenn es 20 Kandiadten gibt, dann hat man 20 Stimmen. Wenn es nur fünf Kandidaten gibt, hat man fünf Stimmen. Man teilt die Wählerschaft, wenn man nur fünf Sitze hat, durch fünf. Der erste, der dieses Fünftel erreicht hat, ist sofort gewählt. Wenn der noch mehr Stimmen hat, dann werden seine Extrastimmen wieder verteilt. Das ist das Transfer-System.
Der Vorteil dieses Systems: Die Zusammensetzung des Parlaments spiegelt zu 99 Prozent die auf den Stimmzetteln angekreuzte Reihenfolge der Präferenzen wider. Und welchen Dompteur der "keltische Tiger" nach dieser Wahl auch immer erhält: Dies, meint Paul Haran, Staatssekretär im irischen Handelsministerium, sei eine außergewöhnlich aufregende Zeit, um irisch zu sein:
It's an extraordinarily exciting time to be Irish.