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Die gute Nachricht der Woche: Das Volksmusik-Mutanten-Duo Stefanie Hertel und Stefan Mross hat sich getrennt. Die schlechte Nachricht: Das bedeutet leider nicht, dass die beiden auch aufhören, gemeinsam abscheuliche Volksmusik zu plärren beziehungsweise zu trompeten.

Von Klaus Nothnagel | 23.09.2011
    Auf der Bühne gibt's weiterhin Bussi links und Bussi rechts; fürs Publikum gilt offenbar: Belogen werden ist auch dann schön, wenn man weiß, dass man belogen wird.

    Da wir gerade bei Lug und Trug sind – reden wir vom Marketing. Vom Papstmarketing. Auch die Bürgerinnen und Bürger, die sich für Religion nicht im Mindesten interessieren, die aber aus elementarem Unterhaltungsbedürfnis keine Tankstelleneröffnung verpassen dürfen, kamen diese Woche auf ihre Kosten: Zum Papstbesuch gab es Fähnchen, Kerzchen, Rosenkränzchen, Kaffeebecher, Kühlschrankmagneten, Porzellanglocken mit Papstbildnis, Vatikanflaggen, Papstsonderbriefmarken, Gummiarmreifen mit aufgedrucktem Papstwort und, witzig, witzig, den Radiergummi mit Papstkonterfei und dem Aufdruck "Ratzefummel".

    Ergänzend dazu beantwortete eine Tageszeitung die wirklich brennenden Fragen zum Papst: Welche Autonummer hat das Papamobil und wer darf dem Heiligen Vater seine Brille reichen? Den Papst selber braucht man bei all diesem Gedöns gar nicht mehr; und die Begeisterung einer Bürgerin, die vor Beginn des Besuchs auf der Straße befragt wurde, hört sich tatsächlich etwas dünn an:

    ""Er kommt ja nich jeden Tag hierher. Von daher ist es schon in Ordnung. Ich freu mich auch drauf"."

    Was immer man im Einzelnen über Seine Heiligkeit denken mag: Solche Anhänger hat er nicht verdient ...

    Großes Thema diese Woche: die Piraten. Böse Zungen sagen: die Partei für alle Wähler, denen die Grünen nicht mehr wirr genug sind. Die Piratenpartei hat Bürgerrechte, Umwelt und dergleichen im Programm stehen, nicht übermäßig originell – als erste Partei hat sie aber entdeckt, dass das Internet existiert, und dafür ist sie mit vielen Wählerstimmen belohnt worden. 2013 übrigens, sagte einer der neuen Piraten-Abgeordneten, rechnet sich die Partei gute Chancen aus, in den Bundestag zu kommen. Mir soll's recht sein. Ich brauch zwar keine Piraten im Bundestag, - aber ein paar Exoten mehr hält das Parlament auch noch aus. Das zweitaufregendste Thema nach den Piraten war übrigens Wowereits Frisur. Lässt der Regierende sich eine wüste Matte stehen? Gab es eine böse Panne beim Frisieren? Friseur Udo Walz, der zweitwichtigste Berliner nach Wowereit, klärt auf: Bei Wowereit habe das Haarspray gefehlt, erklärt Walz. Deswegen seien ihm durch Kopfschütteln die Deckhaare ins Gesicht gefallen. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Jetzt wird doch noch alles gut.