
Schwupps schwappte Söder ein Shitstorm in die Staatskanzlei: Also stellte er sich gestern in den Tagesthemen der Kritik:
Ha, sehr gut! Dem ketzerischen Moderator gleich im ersten Satz den Gottesbezug reingewürgt. Und überhaupt, was soll das Theater? Das Kreuz hängt da gar nicht als religiöses Symbol, sondern weil es…
Söder: "…eine prägende Wirkung…"
Wohin wir kommen, wenn Dinge kritisch hinterfragt werden, haben wir ja beim Echo gesehen! Die Auszeichnung für kommerziell erfolgreiche Musik ist jetzt Geschichte. Denn obwohl im Vorfeld an der ein oder anderen Stelle darauf hingewiesen wurde, dass man Auschwitz-Vergleiche möglicherweise kritisch hinterfragen könnte, sahen die Verantwortlichen erst mal kein Problem mit dem Battle-Rap von Kollegah und Farid Bang. Das Ergebnis: Der Echo wurde zum Integrations-Bambi für Antisemiten und die Musikindustrie hat jetzt das Schlimmste am Hals, was ihr passieren konnte: eine Diskussion über Werte. Also schnell die Reißleine gezogen und das Symptom abgeschafft, anstatt sich mit der Ursache beschäftigen zu müssen, Amen. Das ist natürlich komplett Banane, denn jetzt können sich Kollegah und Farid Bang auch noch damit brüsten, den Echo ans Kreuz genagelt zu haben!
Dabei geht Provokation viel einfacher, siehe "Heute Show". Oliver Welke hatte zu Ostern einen Plüschhasen gekreuzigt. Und tatsächlich, auch noch im Jahre 2018 nach Christus, regt sich darüber jemand auf und erstattet Anzeige. Die Staatsanwaltschaft Mainz leitet aber kein Ermittlungsverfahren ein, denn: Es liegt kein "beschimpfender Charakter im strafrechtlichen Sinne" vor. Gott sei Dank!
Kleiner Pro-Tipp fürs nächste Mal unter uns Katholiken: Die Anzeige einfach in Bayern erstatten. Denn hier wird noch gehandelt,
Söder: "Statt es kritisch zu hinterfragen."