Oder die Meldung, die Kanzlerin sei möglicherweise schwanger, weil der chinesische Staatschef bemerkt habe, sie rieche so gut wie seine Gattin seinerzeit in der Schwangerschaft. Hashtag: #muttiwirdmama – da kann man den Gag auch nicht erkennen. Lange schwanger gehen mit wichtigen Entscheidungen, das ist man von ihr gewohnt. Und sie MUSS ja selbst für Nachwuchs im zweithöchsten Staatsamt sorgen, nachdem sie alle potenziellen Nachfolger aus der Laufbahn gekegelt hat.
Der Pilotenstreik bei der ehemaligen Staatsflotte dagegen ist ganz sicher kein Scherz. Nein, die tun was - zum Beispiel für den Klimaschutz. 3.800 mal am Boden geblieben, und die Welt dreht sich trotzdem weiter. Man hat es immer geahnt: Das tägliche innerdeutsche Hin- und Hergefliege ist pure Wichtigtuerei, ist Egogeprotze. Da fällt allenfalls noch die Deutsche Bahn drauf rein und stellt - ach sieh an - plötzlich wie von Zauberhand Ersatz-ICEs bereit für die vergoldeten Rollenkofferpassagiere der Konkurrenz. Leider auch kein Gag.
Aber wenn Triebwagenschäden, Stellwerkstörungen, Heizungs-, Klimaanlagen- und Kloausfall vorliegen, dann wäre es der Scherz des Jahrhunderts, wenn irgendwas bereit stünde. Oder wenn die Fahrkartenautomaten der Bahn beim PISA-Test nicht immer durchfallen würden.
Die Piloten jedenfalls stehen ziemlich blöd da im populistischen Geplärre, vergleichbar mit dem Hartz-4- Empfänger, der von Amts wegen nach Asien geflogen werden muss. Warum? Egal. Ein nachvollziehbarer Grund stört nur in der Aufregerschlagzeile. Und warum so gut bezahlte Piloten für ihre Übergangsversorgung kämpfen? Auch egal. Weitsicht im Cockpit wird sowieso total überbewertet. Sollen die im Wettbewerb um die billigsten Billigflüge doch demnächst Langzeitarbeitslose mit Xbox-Erfahrung an den Steuerknüppel setzen, die kosten nicht mal Mindestlohn.
1 A Aprilscherzqualitäten hat natürlich auch die Tatsache, dass der NSA-Untersuchungsausschuss seie Arbeit aufgenommen hat. Das heißt, da wird untersucht, was gar nicht untersucht werden kann, weil niemand ein Interesse daran hat, dass am Ende was rauskommt. Am wenigsten die Schlüsselzeugen aus Washington.
Und dass die Medien sich plötzlich so viele Sorge um Haftbedingungen machen. Kann man auch nicht ganz ernst nehmen, oder? Ob man zum Beispiel die Fußball-WM auch in der eigenen Zelle gucken kann, wollten sie wissen, also ohne all die Kriminellen um sich herum? Beim Pressetermin im Hoeneß-Knast erfuhren wir auch, dass als Arbeit zum Beispiel "leichte Falttätigkeiten" für ihn infrage kämen. Gute Idee, zusammenfalten, das kann er, wie wir wissen:
"Eure Scheißstimmung, da seid Ihr doch für verantwortlich und nicht wir."
Und Jürgen Klopp kann jungen ZDF-Sport-Journalisten beibringen, wie man Interviews führt.
"Auf doofe Fragen kann ich auch doofe Antworten geben, das kann ich, wie wir alle wissen."
"Herr Klopp, is durch ne, aber wir müssen da noch mal ran."
Für seine Entschuldigung danach bekommt der ZDF-Sport-Journalist hier und jetzt den goldenen Scherzkeks der Woche: Er meinte, er könne nicht weiter davon entfernt sein, provozieren zu wollen. Er wolle einfach nur Interviews führen.
"Sind wir fertig?
Und ob, Herr Klopp.