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Is was!?
Der satirische Wochenrückblick

Die Bush-Familie hält noch einen weiteren Sohn vor! Auch seine Interessen sind, wie man hört, Alkohol und Politik. Man sagt ihm Chancen nach, Präsidentschaftskandidat der Republikaner zu werden. Man sagt von Jeb Bush auch, er habe mehr politisches Talent als George W. - kaum zu glauben, dass man eine Messlatte so niedrig legen kann!

Von Klaus Nothnagel | 11.04.2014
    Über "Wetten, dass..?" ist jetzt wirklich alles gesagt. Eins durfte ich anlässlich der vorgezogenen Grabgesänge diese Woche noch dazulernen: Markus Lanz ist daran gescheitert, dass er kein Showmaster, sondern Journalist ist.
    Ach - ein Volontariat bei einem Privatradio sowie einige Jahre Moderation von Dünnbrettbohrermagazinen im Fernsehen reichen heute aus, um "Journalist" genannt zu werden? Interessant. Dann gespensterte auch der unglückliche Wolfgang Lippert noch einmal durch die Nachrufe, verglichen mit Lanz kam einem Lippert plötzlich wie ein Klassemann vor; schließlich gab auch Thomas Gottschalk noch einen schnellen und etwas dümmlichen Kommentar ab – und aus war's. Aber die drei herbstlichen Abschiedssendungen? Schreibt da noch jemand drüber? Oder werden die ins Leere gesendet, vor gähnenden Journalisten und immer hastiger fliehendem Quotenvieh?
    "Wetten, dass..?" oder "Wenn alles egal ist"..... - Ist Ihnen eigentlich Brüderle aufgefallen diese Woche? Nein? Wundert mich nicht. Der ehemalige große Schwadronator der FDP hat mit einem "BILD"-Journalisten ein schmales Buch zusammengeredet, dessen faszinierend origineller Titel "Jetzt rede ich" komischerweise nicht die verdiente Aufmerksamkeit fand. Die legendäre Dirndl-Füll-Affäre vom letzten Jahr kommt im Buch nur wie ein aufgeblasenes Missverständnis vor, fast wie die Wahnprojektion einer zwanghaft humorlosen Journalistin. Die hatte ja behauptet, Brüderle habe am Tresen und unter Weineinfluss wörtlich zu ihr gesagt, sie könne ein Dirndl auch füllen. Aber wie will sie wissen, dass er das sagte? Das wüste Turbo-Genuschel des pfälzischen Weinköniginnen-Abschleckers ist noch von keinem Lebenden verstanden worden, schon gar nicht, wenn Brüderle Alkohol um die Sprechwerkzeuge hatte. Und damit - PENG! - ist die Brüderle-Kiste zu. Für immer. Versprochen!
    Erinnern Sie sich, wie begeistert man war, als George Bush nach zwei Amtszeiten als US-Präsident nicht wiedergewählt werden konnte?! Tja - da wusste man noch nicht, dass Obama sich als eher mittelmäßig entpuppen würde; und etwas viel Grässlicheres, Unvorstellbares wusste oder sagen wir beachtete man damals auch noch nicht: Die Bush-Familie hält noch einen weiteren Sohn vor! Auch seine Interessen sind, wie man hört, Alkohol und Politik. Man sagt ihm Chancen nach, Präsidentschaftskandidat der Republikaner zu werden. Man sagt von diesem Jeb Bush auch, er habe mehr politisches Talent als George W. Bush - kaum zu glauben, dass man eine Messlatte so niedrig legen kann! Es ist schon schaurig: Der 41. Präsident der USA war Bush (Vater). Der 43.: Bush-Sohn George. Und der 45. nun womöglich wieder ein Bush? Ist es ein dunkler Zwang? Eine ungute Manie des Blödwählens? Eine wiederkehrende Krankheit? Andererseits - wie sagte Jeb Bush nach seiner Zeit als Gouverneur von Florida? "I don't miss politics" - also! Er kann auch ohne Politik! Und die USA können auch ohne Bush - oder?