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Is was!?
Der satirische Wochenrückblick

Jeden Tag gibt es Trump-News, ob Tatsachen oder eben alternative Fakten. Manches amüsiert, anderes versetzt so manchen in Sorge. Andere machen sich eher Sorgen um die First Lady und schließen sich unter dem Hashtag "FreeMelania" zusammen. Dabei weiß Melania wohl am besten selbst, was sie tut. Das gilt natürlich auch für den neuen Hoffnungsträger der SPD.

Von Sigrid Fischer | 27.01.2017
    Menschen protestieren in Mexiko im September 2016 gegen Donald Trump.
    In Mexiko haben viele Menschen gegen Donald Trump protestiert. (dpa/picture alliance / Jorge Núñez)
    Es hört ja nicht auf. Aber deshalb können wir doch jetzt nicht jeden Tag vermelden, was dieser Präsidentendarsteller im Oval Office wieder angestellt hat. Dafür wäre selbst die Goldene Himbeere bei den Oscars zu viel der Ehre. Wir sollten auf die Pädagogen hören, die raten immer, dass man über das Problemkind in der Familie die anderen Kinder nicht vernachlässigen darf. Soweit die Theorie. Praktisch gesehen kommen die krachigsten Meldungen zurzeit aber nun mal aus dem weiß getünchten Gebäude in Ga-Ga-Land.
    Zum Beispiel die, dass der Abkömmling von Einwanderern für rund 15 Mrd. Dollar eine Mauer gegen Einwanderer bauen will, die diese Einwanderer, die er damit vom Einwandern abhalten will, für ihr eigenes Fernbleiben selbst bezahlen sollen. Man kann das seit dieser Woche wohl als Fakt werten, das ist ja schon mal was.
    Eine Mauer ums Weiße Haus
    Die viel einfachere, kostengünstigere und effektivere Lösung wäre aber: eine sehr hohe Mauer rund ums Weiße Haus zu bauen für die nächsten 4 Jahre. Alle digitalen Zugangs–, bzw. vor allem Abgangswege zu sperren und ab und zu mal ein Carepaket drüber abzuwerfen. Ach ja, vorher noch den Atomkoffer entschärfen. Und: Auf der Mauer auf der Lauer säße natürlich eine kleine Drohne, die bei Fluchtversuchen des Isolationierten sofort eingreifen würde. Ein besseres Mittel zur Erhöhung der nationalen Sicherheit kann es für die USA derzeit eigentlich kaum geben.
    Gut, Alternativen sind natürlich immer denkbar. Neuerdings ja auch, wenn es um Fakten geht. Da müssen wir wohl anerkennen, dass die Wirklichkeit so eindeutig nicht ist, wie wir immer denken. Bisher stand zum Beispiel fest, dass die Eitelkeit einer vernünftigen Entscheidung grundsätzlich im Weg steht. Aber da gibt es seit dieser Woche eine alternative Faktenlage. Euphorisch feiert die SPD den uneitlen Schritt ihres Noch-Vorsitzenden Gabriel. Steine der Erleichterung depperten auf den Marmorboden im Willy Brandt Haus, als er selbstlos auf die Kanzlerkandidatur verzichtete. Und die zu erwartende Niederlage im September großzügig an den Genossen Schulz weiterreichte, den erhofften Erlöser, der vielleicht noch weiß, wie sozialdemokratische Politik geht. Wofür der steht, darüber wird in Fernsehstudios schon Abende lang heiße Luft vertalkt. Ohne dass der sich selbst mal ausführlich dazu geäußert hätte.
    Bereit für den Posten des Vize-Kanzlers
    Na wofür wird er schon stehen? Bereit für den Posten des Vizekanzlers, an der Seite der Unerschütterlichen, der Frau mit dem Kanzlerinnen-Dauerabo. Und die kann Abwechslung neben sich wirklich mal wieder dringend gebrauchen.
    Melania auch, finden feministisch getarnte Scherzkekse, die unter dem Hashtag: "FreeMelania" twittern. Worüber sich die offenbar scherzfeien echten Feministinnen aufregen. Zurecht. Haben wir denn aus 40 Jahren "Emma" gar nichts gelernt? Selbstverständlich ist es im 21. Jahrhundert die unabhängige, eigenständige und vollkommen freie Entscheidung einer Frau wie der First Lady, mit einem ausgemachten ******, skrupellosen ****** und persönlichkeitsgestörten ****** verheiratet zu sein.
    Mist, jetzt waren's doch wieder fast 70 Prozent Donaldismen im "Is Was!?". Nee, so geht das echt nicht weiter.