Seit rund zehn Jahren heulen wieder Wölfe im Yellowstone-Park. Damals kamen 14 von ihnen aus Kanada in den Nationalpark nach Wyoming. Das Rudel gewöhnte sich ein – und veränderte die Lebensbedingungen in der Wildnis: Seit die Wölfe wieder da sind, haben es Aasfresser wie Raben und Steinadler, Grizzlies und Kojoten, Schwarzbären und Truthahngeier leichter:
"Für viele Aasfresser wird es eng im Winter. Bevor der Wolf nach 70 Jahren Abwesenheit wieder in Yellowstone eingeführt worden war, brach in milden Wintern der Bestand an Aasfressern ein. Der Grund ist, dass durch den Klimawandel der Bestand bei wichtigen Beutetieren wie den Wapiti stark schwankt. Gibt es in einem Winter viel Schnee, sterben viele Wapiti, und es gibt für die Aasfresser Fleisch im Überfluss. Umgekehrt verenden in milden Wintern kaum Hirsche, und das sind dann harte Zeiten für alle Aasfresser..."
... erklärt Christopher Wilmers von der Berkeley University in Kalifornien. Mit den Wölfen an der Spitze der Nahrungskette ist es vorbei damit: sie erlegen über das ganze Jahr hinweg schwache Tiere. Dadurch verschwindet zwar die hohe Sterblichkeit in harten Wintern, aber dafür ist der Tisch für die Aasfresser gleichmäßig gut gedeckt. Das hilft ihnen ein Stück weit über die Folgen des Treibhauseffekts hinweg:
"Während der vergangenen 55 Jahre – so lange gibt es im Yellowstone-Park detaillierte Klimaaufzeichnungen – sind die Winter immer kürzer geworden, und zwar taut der Schnee früher. Als Folge überlebten selbst schwache Tiere. Die Klimaerwärmung beeinflusste also das Ökosystem. Wir konnten nachweisen, dass die Aasfresser ohne die Rückkehr der Wölfe dramatisch weniger zu fressen hätten, vor allem am Ende des Winters im März und April. Seitdem die Wölfe wieder da sind, puffern sie die Folgen des Klimawandels. "
Ohne sie gehe am Ende eines milden Winters das Aas gegenüber Dezember und Januar um zwei Drittel zurück, mit den Wölfen ist es nur um ein Zehntel. Was dann an Aas da ist, reicht zum Überleben der Starken unter Raben, Truthahngeiern und den anderen großen Tieren. Die Modellrechnungen zeigen: Die Wölfe stabilisieren das belastete Ökosystem:
"Sie sind die Schlüsselart. Angesichts ihrer geringen Zahl ist es überraschend, wie groß ihre Auswirkungen sind. Sie stehen wirklich an der Spitze der Raubtiere. "
Die Wölfe sind für das Ökosystem wichtiger als beispielsweise die Berglöwen, die auch im Nationalpark leben. Der Grund: Berglöwen jagen in den Wäldern und verstecken ihre Beute.
"Die Wölfe hingegen jagen in offenem Gelände, indem sie ihre Beute über weite Distanzen hetzen. Noch bevor sie ihr Opfer erlegt haben, fliegen die Raben schon über ihnen, beobachten, was passiert. Sobald die Wölfe ihre Beute erlegt haben, rufen die Raben ihre Artgenossen zusammen. Aber auch die Kojoten und Grizzlies kriegen das mit und kommen heran. Deshalb versammelt sich immer eine große Meute an der Wolfsbeute. Das gibt es bei Berglöwen nicht. "
Und so heulen sie wieder, die Wölfe im Yellowstone-Park – zur Freude der Naturschützer und der Aasfresser. Die Biologen wollen ihre Forschungen jetzt in Afrika fortsetzen. Puffern dort die Löwen? Für die Wölfe jedenfalls gilt, dass sie die Retter eines belasteten Ökosystems sein können:
"Unsere Forschung hat die Bedeutung eines intakten Ökosystems und einer intakten Nahrungskette nachgewiesen, das macht resistenter gegen den Klimawandel."
"Für viele Aasfresser wird es eng im Winter. Bevor der Wolf nach 70 Jahren Abwesenheit wieder in Yellowstone eingeführt worden war, brach in milden Wintern der Bestand an Aasfressern ein. Der Grund ist, dass durch den Klimawandel der Bestand bei wichtigen Beutetieren wie den Wapiti stark schwankt. Gibt es in einem Winter viel Schnee, sterben viele Wapiti, und es gibt für die Aasfresser Fleisch im Überfluss. Umgekehrt verenden in milden Wintern kaum Hirsche, und das sind dann harte Zeiten für alle Aasfresser..."
... erklärt Christopher Wilmers von der Berkeley University in Kalifornien. Mit den Wölfen an der Spitze der Nahrungskette ist es vorbei damit: sie erlegen über das ganze Jahr hinweg schwache Tiere. Dadurch verschwindet zwar die hohe Sterblichkeit in harten Wintern, aber dafür ist der Tisch für die Aasfresser gleichmäßig gut gedeckt. Das hilft ihnen ein Stück weit über die Folgen des Treibhauseffekts hinweg:
"Während der vergangenen 55 Jahre – so lange gibt es im Yellowstone-Park detaillierte Klimaaufzeichnungen – sind die Winter immer kürzer geworden, und zwar taut der Schnee früher. Als Folge überlebten selbst schwache Tiere. Die Klimaerwärmung beeinflusste also das Ökosystem. Wir konnten nachweisen, dass die Aasfresser ohne die Rückkehr der Wölfe dramatisch weniger zu fressen hätten, vor allem am Ende des Winters im März und April. Seitdem die Wölfe wieder da sind, puffern sie die Folgen des Klimawandels. "
Ohne sie gehe am Ende eines milden Winters das Aas gegenüber Dezember und Januar um zwei Drittel zurück, mit den Wölfen ist es nur um ein Zehntel. Was dann an Aas da ist, reicht zum Überleben der Starken unter Raben, Truthahngeiern und den anderen großen Tieren. Die Modellrechnungen zeigen: Die Wölfe stabilisieren das belastete Ökosystem:
"Sie sind die Schlüsselart. Angesichts ihrer geringen Zahl ist es überraschend, wie groß ihre Auswirkungen sind. Sie stehen wirklich an der Spitze der Raubtiere. "
Die Wölfe sind für das Ökosystem wichtiger als beispielsweise die Berglöwen, die auch im Nationalpark leben. Der Grund: Berglöwen jagen in den Wäldern und verstecken ihre Beute.
"Die Wölfe hingegen jagen in offenem Gelände, indem sie ihre Beute über weite Distanzen hetzen. Noch bevor sie ihr Opfer erlegt haben, fliegen die Raben schon über ihnen, beobachten, was passiert. Sobald die Wölfe ihre Beute erlegt haben, rufen die Raben ihre Artgenossen zusammen. Aber auch die Kojoten und Grizzlies kriegen das mit und kommen heran. Deshalb versammelt sich immer eine große Meute an der Wolfsbeute. Das gibt es bei Berglöwen nicht. "
Und so heulen sie wieder, die Wölfe im Yellowstone-Park – zur Freude der Naturschützer und der Aasfresser. Die Biologen wollen ihre Forschungen jetzt in Afrika fortsetzen. Puffern dort die Löwen? Für die Wölfe jedenfalls gilt, dass sie die Retter eines belasteten Ökosystems sein können:
"Unsere Forschung hat die Bedeutung eines intakten Ökosystems und einer intakten Nahrungskette nachgewiesen, das macht resistenter gegen den Klimawandel."