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Islam in Deutschland
Ditib versucht einen Neustart

Die "Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion" (Ditib) hat zur Zeit nicht den besten Ruf in Deutschland. Nach anhaltender Kritik ist der Moscheeverband nun in die Offensive gegangen. Er kündigte einen Neuanfang an, kritisierte zugleich aber auch die negative Darstellung der Ditib.

Moritz Küpper im Gespräch mit Ute Meyer |
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    Kritisierte die "einseitige Debatte" über die Ditib: der neue Vorstandsvorsitzende Kazim Türkmen (dpa/Oliver Berg)
    Der neue Bundesvorstand der "Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion" (Ditib) bekräftigte in seinem Eingangsstatment den Willen zum Neuanfang. Zugleich beklagte sich der Vorstandsvorsitzende Kazim Türkmen über die einseitige Debatte zur Ditib. Ihre Beiträge für ein friedvolles Miteinander würden nicht wahrgenommen. Ebenso würde die Tatsache, dass Muslime, der Islam und auch die Ditib inzwischen zu Deutschland gehörten, nicht gewürdigt.
    Die Ditib sei in der öffentlichen Diskussion zu einer Art Zielscheibe geworden. Er forderte eine Deeskalation und eine Rückbesinnung auf Sachthemen. Künftig wolle sich die Ditib darauf konzentrieren, die Anerkennung als Religionsgemeinschaft sowie als Körperschaft des öffentlichen Rechts zu erreichen und sich wieder verstärkt der religiösen Erziehung von Kindern und Jugendlichen widmen.
    Gestörtes Vertrauensverhältnis
    Angesichts des erschütterten Vertrauensverhältnisses zu den Behörden scheinen die Ziele der Ditib jedoch etwas hochgesteckt, sagte der NRW-Landeskorrespondent Moritz Küpper. Die nordrheinwestfälische Landesbehörde prüfe weiter, ob es sich bei der Ditib um eine Religionsgemeinschaft handele. Nachdem Ende 2016 der bekannt wurde, dass Ditib-Imame türkische Regimegegner ausspioniert haben sollen, wurde die Ditib dazu gedrängt, ihren Sitz im Beirat für den muslimischen Religionsunterricht ruhen zu lassen. Daran habe sich nichts geändert.
    Die Kooperationsvereinbarung des Landes mit den islamischen Verbänden für den muslimischen Religionsunterricht an den Schulen in Nordrhein-Westfalen endet am 31. Juli 2019. Danach muss ein neues Modell gefunden werden.