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Nahost-Krieg
Israel erklärt Brasiliens Präsidenten Lula da Silva zur unerwünschten Person

Israel hat den brasilianischen Präsidenten Lula da Silva nach einem Holocaust-Vergleich zur unerwünschten Person erklärt.

    Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva spricht in ein Mikrofon.
    Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva wurde von Israel zur "Persona non grata" erklärt. (IMAGO / Fotoarena / Allan Calisto)
    Dies teilte der israelische Außenminister Katz über den Kurznachrichtendienst X mit. Lula hatte am Sonntag den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen mit dem Völkermord an den Juden während des Nationalsozialismus verglichen.
    Dazu sagte Katz, mit dieser antisemitischen Entgleisung werde die Erinnerung an die Opfer des Holocaust entweiht. Lula bleibe in Israel so lange eine "Persona non grata", bis er sich dafür entschuldigt habe. Israel bestellte zudem den brasilianischen Botschafter für ein Treffen mit Katz an der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ein.
    Lula hatte am Rande eines Gipfels der Afrikanischen Union in Addis Abeba vor Journalisten gesagt, was Israel im Gazastreifen tue, sei "kein Krieg, sondern ein Völkermord". Es gebe dafür keinen Vergleich in der Geschichte - mit einer Ausnahme, "als Hitler beschloss, die Juden zu töten".

    Brasilien unterstützte Klage gegen Israel vor UNO-Gericht

    Lula sowie zahlreiche Vertreter seiner Arbeiterpartei hatten sich nach Ausbruch des Krieges zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel auf die Seite der Palästinenser gestellt. Brasilien unterstützte zudem die von Südafrika beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag eingebrachte Klage, die Israel eine Verletzung der UNO-Völkermordkonvention vorwirft.
    Lulas Presseamt erklärte derweil, dass der Präsident seit dem 7. Oktober auch die Terrorakte der Hamas mehrfach verurteilt habe. Deren Taten müssten bestraft werden, hieß es.
    Diese Nachricht wurde am 20.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.