Montag, 20. Mai 2024

Musik-Wettbewerb
Trotz Boykottforderungen: Israel erreicht Finale des Eurovision Song Contests

Trotz Boykottforderungen wegen des Gazakriegs hat Israel beim Eurovision Song Contest (ESC) das Finale in Malmö erreicht. Neun weitere Acts qualifizierten sich, darunter der Schweizer Sänger Nemo. Nicht mehr dabei sind unter anderem Dänemark und Belgien.

10.05.2024
    Eden Golan aus Israel tritt mit dem Titel "Hurricane" auf der Bühne des Eurovision Song Contests in der Malmö Arena auf.
    Eden Golan aus Israel in der Malmö Arena (picture alliance / dpa / Jens Büttner)
    Die 20 Jahre alte Eden Golan aus Israel wurde für ihren Auftritt in der Halle gefeiert. Trotz Boykottforderungen wählten die Fernsehzuschauer die Sängerin ins ESC-Finale. Dieses findet morgen Abend in Schweden statt.

    Insgesamt 26 Länder im ESC-Finale

    Wie Nemo aus der Schweiz schaffte es auch der Niederländer Joost Klein mit seinem Lied "Europapapa" ins Finale. Dort ist auch die Österreicherin Kaleen mit "We will rave" dabei. Deutschland startet mit Isaak und dessen Lied "Always on the run". Siegchancen werden dem 29-Jährigen allerdings nicht zugerechnet. Zudem zogen die Vertreter aus Lettland, Norwegen, Griechenland, Estland, Georgien und Armenien ins Finale ein. Ausgeschieden sind hingegen Dänemark, Malta, Albanien, Tschechien, San Marino und Belgien. Insgesamt nehmen 26 Länder am Finale des Eurovision Song Contests teil.

    Erneut Demonstrationen in Malmö

    Die Teilnahme Israels an dem Wettbewerb in der schwedischen Stadt Malmö war wegen des Gazakriegs von mehreren Seiten kritisiert worden. Der Veranstalter beharrte darauf, dass der ESC unpolitisch sei, setzte aber Änderungen an dem Song durch. Ursprünglich hieß das Stück "October Rain", was als Anspielung auf den Terrorüberfall der Hamas auf Israel im vergangenen Oktober gewertet wurde. Der Titel wurde dann zu "Hurricane" geändert.
    Gestern hatten in Malmö mehrere tausend Menschen gegen die Teilnahme Israels demonstriert, darunter die Klimaaktivistin Greta Thunberg. Es gab aber auch eine Gegen-Kundgebung, mit der die Teilnehmer ihre Solidarität mit Israel demonstrieren wollten.
    Diese Nachricht wurde am 10.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.