Gaza-Streifen
Israel gesteht Fehler beim Beschuss von Rettungskräften ein

Die israelische Armee hat nach den tödlichen Schüssen im März auf Rettungskräfte im Gazastreifen Fehler eingeräumt. Die Armee erklärte nach dem Abschluss einer Untersuchung zu dem Vorfall mit 15 Toten, es seien Befehle missachtet und der Hergang nicht vollständig gemeldet worden.

    In der Dunkelheit stehen beleuchtete Rettungsfahrzeuge auf der Straße, ein Sanitäter ist ausgestiegen. Die Aufnahme ist aus einem hinterherfahrenen Fahrzeug gemacht worden.
    Ein Handy-Video zeigt den Angriff israelischer Soldaten auf Krankenwagen und ein Feuerwehrfahrzeug nahe Rafah im südlichen Gazastreifen. (Archivbild) (AFP / -)
    Unter den Getöteten waren laut Armee neben sechs Mitgliedern der islamistischen Terrororganisation Hamas acht Rettungssanitäter sowie ein UNO-Mitarbeiter.
    Der Angriff ereignete sich in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens und erregte internationale Aufmerksamkeit, nachdem ein Video eines der Sanitäter an die Öffentlichkeit gelangte. Entgegen der damaligen israelischen Darstellung war darauf zu sehen, dass die Fahrzeuge mit Blaulicht fuhren und klar erkennbar waren.

    Umfassende Aufklärung gefordert

    In der Folge wurden internationale Rufe nach umfassender Aufklärung laut - auch aus Deutschland. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte, das Handy-Video habe "gravierende Vorwürfe" gegen Israels Armee zur Folge und werfe "schwerwiegende Fragen" zum Vorgehen der israelischen Armee auf. Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden. UNO-Menschenrechtskommissar Türk bezeichnete den israelischen Angriff als "mögliches Kriegsverbrechen".
    Israel wirft der Hamas vor, ihre Kämpfer regelmäßig als Sanitäter zu tarnen. Nach UNO-Angaben wurden im Gazastreifen bisher 150 Rettungskräfte des Roten Halbmonds getötet.
    Diese Nachricht wurde am 21.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.