Nahost-Krieg
Israel kritisiert bekanntgegebene Versöhnung von Palästinensergruppen Fatah und Hamas

Die seit Jahren verfeindeten großen palästinensischen Gruppierungen Fatah und Hamas haben sich darauf verständigt, ihre Spaltungen zu überwinden und die Einheit zu stärken. Eine entsprechende Erklärung erfolgte nach Verhandlungen in Peking. Von der Regierung in Israel kommt Kritik.

    Chinas Außenminister Wang Yi (M) ist Gastgeber eines Treffens zwischen Mahmoud al-Aloul (l), dem stellvertretenden Vorsitzenden der Fatah, und Mussa Abu Marzuk, einem hochrangigen Mitglied der Hamas, im Diaoyutai State Guesthouse.
    Chinas Außenminister Wang Yi (Mitte) hatte die sogenannte Pekinger Erklärung von Fatah und Hamas verkündet. (Pedro Pardo/Pool AFP via AP/dpa)
    Der israelische Außenminister Katz schrieb auf der Plattform X, Palästinenserpräsident Abbas von der Fatah schließe die Mörder und Vergewaltiger der Hamas in die Arme und zeige so sein wahres Gesicht. Die angestrebte gemeinsame Kontrolle der beiden Gruppen über den Gazastreifen werde es nicht geben, da Israel die Hamas zerstören werde.
    Die gemäßigte Fatah und die militant-islamistische Hamas hatten zuvor ihre Feindschaft für beendet erklärt. Bei einem von China vermittelten Treffen in Peking unterzeichneten insgesamt 14 Palästinensergruppen eine Einigkeitserklärung, wie die chinesische Führung mitteilte. Das ranghohe Hamas-Mitglied Badran sagte, das wichtigste Ziel sei nun die Schaffung einer palästinensischen Einheitsregierung.
    Derzeit kontrolliert die Fatah die Palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland. Die Hamas hat die Macht im Gazastreifen, seit sie die Fatah im Jahr 2007 von dort vertrieb.

    China als Vermittler?

    Der chinesische Außenminister Wang Yi hatte nach der Unterzeichnung in Peking betont, die Versöhnung sei eine innere Angelegenheit der palästinensischen Gruppierungen. Gleichzeitig könne sie nicht ohne die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft erreicht werden. Sein Land wolle eine "konstruktive Rolle bei der Sicherung von Frieden und Stabilität" im Nahen Osten spielen.
    China unterstützt eine Zweistaatenlösung im israelisch-palästinensischen Konflikt und hatte im vergangenen Herbst angekündigt, zur Deeskalation im Krieg im Gazastreifen beitragen zu wollen - und zwar gemeinsam mit arabischen Staaten.
    Diese Nachricht wurde am 23.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.