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Israel und die "enteignete Erinnerung"

In ihrem Buch schildert die israelische Historikerin Yfaat Weiss die Geschichte der Vertreibung arabischer Einwohner aus Haifa während des Krieges 1948. In Bremen wurde sie mit dem Hannah-Arendt-Preis ausgezeichnet.

09.12.2012
    Die israelische Historikerin Yfaat Weiss ist 1962 in Haifa geboren. In ihren Arbeiten hat sie sich immer wieder mit der Geschichte ihrer Heimat auseinandergesetzt. So auch in ihrem Buch, das unter dem Titel: "Verdrängte Nachbarn. Wadi Salib - Haifas enteignete Erinnerung" in diesem Jahr in deutscher Übersetzung erschienen ist. Darin schildert Weiss die Vertreibung arabischer Einwohner während des Krieges 1948 und die Proteste marokkanischer Juden 1959 in Wadi Salib, dem ehemaligen Armenviertel Haifas.

    Yfaat Weiss ist Professorin für jüdische Geschichte, sie arbeitete in München, Wien und am Hamburger Institut für Sozialforschung und leitet heute das Franz-Rosenzweig-Minerva-Zentrum an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Sie gehört, wie die Jury des Hannah-Arendt-Preises urteilte, "zur jüngeren Generation israelischer Historikerinnen, die genau und vorurteilslos die Geschichte Israels und Palästinas erforschen". Sie schärfe den Blick für den ungewöhnlichen Verlauf der israelischen Geschichte und das zivilgesellschaftliche Potenzial im Lande und ermutige die historische Forschung sowie die öffentliche Meinungsbildung.

    Die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung wurde Yfaat Weiss am Freitagabend im Bremer Rathaus im Rahmen einer Feierstunde überreicht. Wir dokumentieren ihre Dankesrede in Auszügen.