Gazastreifen
Israel und Hamas verhandeln wieder über Waffenruhe

Die Gespräche zwischen Israel und der Hamas über eine Waffenruhe werden fortgeführt. Nach Angaben der Hamas haben die Verhandlungen in Doha im Emirat Katar bereits begonnen. Unterdessen läuft im Gazastreifen eine neue israelische Großoffensive.

    Palästinenser blicken auf die Trümmer des durch israelische Luftangriffe zerstörten Hauses in Chan Junis, Gazastreifen.
    Nach einem israelischen Luftangriff gibt es wohl mehrere Tote (Abdel Kareem Hana/AP/dpa)
    Die Verhandlungen zwischen beiden Parteien sind festgefahren. Seit im März eine Waffenruhe endete, hat Israel seine Angriffe im Gazastreifen fortgesetzt und nun mit einer neuerlichen Großoffensive intensiviert.
    Seit gestern wurden nach Angaben palästinensischer Gesundheitsbehörden, die der Hamas unterstehen, etwa 150 Menschen durch israelische Angriffe im Gazastreifen getötet. Berichtet wird auch von Hunderten Verletzten. Israel blockiert zudem humanitäre Hilfslieferungen. Erklärtes Ziel der israelischen Regierung ist es, die Hamas zu besiegen und die Freilassung der Geiseln zu erreichen.

    Schwere Vorwürfe aus dem Kreis der Arabischen Liga

    Vertreter aus dem Kreis der Arabischen Liga erhoben bei einem Gipfeltreffen in Bagdad schwere Vorwürfe gegen Israel. Der Generalsekretär des Staatenbundes, Gheit, beschuldigte Israel, ethnische Säuberungen zu betreiben. Es sei beschämend, dass die Welt dazu schweige. Der irakische Präsident und Gastgeber Raschid sagte, sein Land sei gegen jeden Versuch, Palästinenser aus ihrer Heimat zu vertreiben.
    Kritik am Vorgehen Israels kam auch aus Deutschland. Das Auswärtige Amt äußerte sich zutiefst besorgt über die neue israelische Militäroffensive. Sie berge das Risiko, dass die katastrophale humanitäre Lage der Bevölkerung im Gazastreifen sich weiter verschlechtere.
    Grünen-Parteichefin Brantner bezeichnete die anhaltende Blockade von Hilfslieferungen sowie die erneute Ausweitung der Kampfhandlungen als inakzeptabel. Das BSW kritisierte Israel ebenfalls. Die Vorsitzende Wagenknecht verlangte etwa die sofortige Einstellung deutscher Waffenlieferungen.

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    Diese Nachricht wurde am 17.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.