
Die israelische Luftwaffe beobachte das Gelände der al-Sahel-Klinik im Süden Beiruts genau, warnte der Sprecher. Man werde das Krankenhaus selbst aber nicht angreifen. Man sei nicht im Krieg mit dem libanesischen Volk, sagte Hagari. Wie detailliert das israelische Militär die Geldverstecke der Hisbollah kennt, soll eine am Abend veröffentlichte Animation zeigen. Darin ist ein geheimes Tunnelsystem zu sehen, das drei Häuser in Beirut miteinander verbindet, wovon eines das al-Sahel-Krankenhaus ist.
Der Direktor des Krankenhauses, Alameh, bestritt die Vorwürfe und kündigte in einem Interview im libanesischen Fernsehen an, das Krankenhaus im Süden Beiruts vorsorglich evakuieren zu lassen. Die Klinik habe keinerlei Verbindungen zu politischen Parteien, beteuerte er. Alameh rief die libanesische Armee und die Behörden auf, das Gebäude zu durchsuchen.
Israel greift weiter im Libanon an
Israel geht nach eigenen Angaben mit gezielten Angriffen gegen die Finanzstruktur der Hisbollah vor. Im Visier sind seit der Nacht zu Montag Zweigstellen der Vereinigung Al-Kard Al-Hassan, einer Art Bank der Hisbollah. Man habe fast 30 Ziele im gesamten Libanon bombardiert, erklärte Generalstabschef Halevi.
Laut Hagari wurde dabei auch ein unterirdisches Depot mit Bargeld und Gold in Millionenwert getroffen. Die Vermögenswerte in dem bisher nicht angegriffenen Bunker unter der al-Sahel-Klinik in Beirut werden von der Armee auf rund eine halbe Milliarde Dollar beziffert. Die Hisbollah habe den Bunker so eingerichtet, dass sie von dort Kämpfe befehligen konnte, sagte Hagari. Der vom Iran unterstützten Schiiten-Miliz solle keine Gelegenheit gegeben werden, sich zu reorganisieren, betonte der Armeesprecher.
Weiterführende Informationen
Die Geschichte der Hisbollah (Audio)
Diese Nachricht wurde am 22.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.