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Krieg im Nahen Osten
Israel will laut UNRWA keine Hilfslieferungen mehr in den Norden des Gazastreifens genehmigen

Israel will nach Angaben des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen keine Lebensmittellieferungen mehr in den Norden des Gazastreifens genehmigen.

    Palästinensische Autonomiegebiete, Gaza: Säcke mit Lebensmitteln der Vereinten Nationen werden auf einen Anhänger geladen.
    Hilfslieferungen der Vereinten Nationen im Gazastreifen (Archivbild) (dpa / John Minchillo)
    Der Leiter der UNO-Mission UNRWA, Lazzarini, sagte, die israelische Regierung habe die Vereinten Nationen über die Entscheidung informiert. Eine Begründung sei nicht mitgeteilt worden. Lazzarini kritisierte den Schritt mit Blick auf die katastrophale Versorgungslage der Menschen in dem Palästinensergebiet. Die für Nothilfe-Koordinierung zuständige israelische Militärbehörde bestreitet, die Lieferungen zu behindern. Sie warf der UNO-Mission im Gegenzug vor, bei der Verteilung der Lebensmittel zu versagen.

    Neuer Militäreinsatz in Chan Junis

    Die israelische Armee begann nach eigenen Angaben einen neuen Militäreinsatz in Chan Junis im Süden des Gazastreifens. Demnach gab es Luftangriffe auf rund 40 Ziele. Der Palästinensische Rote Halbmond teilte mit, es gebe heftigen Beschuss rund um die Kliniken Al-Amal und Nasser. Die israelische Armee setzte auch ihren Einsatz im Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt fort. Laut der Armee wurden dort bislang rund 480 Terroristen festgenommen und große Mengen an Waffen sowie Terror-Infrastruktur entdeckt. Die Streitkräfte töteten in der Klinik nach eigenen Angaben zudem dutzende Hamas-Mitglieder.

    Baerbock fordert sofortige humanitäre Feuerpause

    Der israelische Verteidigungsminister Gallant wird zu Gesprächen in Washington erwartet. Es geht um das Vorgehen Israels gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen. Gallant will unter anderem mit seinem Amtskollegen Austin und US-Außenminister Blinken sprechen, wie die israelische Regierung mitteilte.
    Zuletzt hatte es von Blinken sowie von Präsident Biden zunehmend Kritik an Israels Vorgehen angesichts der Lage der Zivilisten im Gazastreifen gegeben. Es ist die erste Reise von Gallant nach Washington seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas vor mehr als fünf Monaten.
    Zudem flog Bundesaußenministerin Baerbock erneut zu Gesprächen in die Nahost-Region; ihr erstes Ziel ist Ägypten. Vor ihrer Abreise erklärte sie, nur eine sofortige humanitäre Feuerpause halte die Hoffnung auf Frieden am Leben.
    Diese Nachricht wurde am 24.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.