Nahost
Israel will mehr Aufmerksamkeit für Geiseln im Gazastreifen - Sondersitzung des Sicherheitsrats

Der israelische Außenminister Saar hat gefordert, die Lage der von der Hamas in Gaza festgehaltenen Geiseln in den Mittelpunkt der internationalen Agenda zu rücken. Entsprechend äußerte er sich vor einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrats, die morgen stattfinden soll. Medienberichten zufolge plant die israelische Regierung, den Krieg gegen die Hamas auszuweiten - gegen Widerstand im eigenen Land.

    Es ist dunkel. In der unteren Bildhälfte sieht man beleuchtet eine große Menge Demonstranten mit Transparenten und Schildern. Sie schauen auf eine Leinwand über ihnen, auf der das Video zu sehen ist. Man sieht die ausgemergelte Geisel in einem engen Tunnel.
    Menschen demonstrieren am 2.8.2025 in Tel Aviv, Israel, für die Freilassung der von der Hamas entführten Geiseln. Auf einer Leinwand wird ein von der Hamas veröffentlichtes Video der Geisel Evyatar David gezeigt. (IMAGO / Middle East Images / ORI AVIRAM)
    Die Veröffentlichung von Videos, in denen ausgehungerte Geiseln in einem Tunnel zu sehen sind, hatte in den vergangenen Tagen in Israel für Entsetzen gesorgt. Premier Netanjahu sagte gestern Abend in einer Videobotschaft, die Aufnahmen zeigten, dass die Hamas nicht an einem Abkommen interessiert sei. Wenig später meldeten mehrere Medien, Netanjahu strebe eine Befreiung der rund 20 noch lebenden Geiseln durch einen "entscheidenden militärischen Sieg" in Gaza an.

    Ehemalige israelische Sicherheitsbeamte fordern Waffenstillstand

    Hunderte ehemalige israelische Sicherheitsbeamte forderten hingegen ein sofortiges Ende des Militäreinsatzes. In einem offenen Brief schreiben sie, um alle Geiseln nach Hause zu bringen, sei ein Abkommen nötig. Die militärischen Ziele des Krieges seien alle erreicht worden, die Hamas stelle keine Gefahr mehr dar. US-Präsident Trump solle Netanjahu zu einem Waffenstillstand bewegen. Unterzeichnet haben den Brief unter anderem drei ehemalige Chefs des Auslandsgeheimdiensts Mossad, fünf ehemalige Leiter des Inlandsgeheimdiensts Schin Bet sowie der frühere Regierungschef Barak.
    Auch Angehörige der Geiseln im Gazastreifen erklärten, Netanjahu führe Israel und die Verschleppten in den Untergang.
    Diese Nachricht wurde am 04.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.