Nach Eskalation im Gazastreifen
Israel will Waffenruhe wieder einhalten

Trotz der jüngsten Eskalation im Gazastreifen hat Israel angekündigt, die Bedingungen der vereinbarten Waffenruhe wieder einzuhalten. Zuvor hatte es nach Darstellung des Militärs mindestens drei Vorfälle gegeben, bei denen die Terrororganisation Hamas auf israelische Soldaten hinter der im Abkommen festgelegten Rückzugslinie geschossen hatte. Zwei Soldaten sind demnach getötet worden.

    Rauch über den Gebäuden der Stadt Rafah
    Nach erneuten israelischen Luftangriffen steigt Rauch über mehreren Gebieten im südlichen Teil der Stadt Rafah im Gazastreifen auf. ( IMAGO / apa / Ibrahim)
    Die Armee attackierte daraufhin nach eigenen Angaben erneut mehrere Ziele der militanten Islamisten im Süden des Küstengebiets. Es seien unter anderem Luftangriffe auf das Gebiet Rafah geflogen worden. Zudem stoppte Israel die Lieferung von Hilfsgütern in das Küstengebiet. Inzwischen hieß es, die Hilfslieferungen würden wieder aufgenommen. Ein Militärsprecher sagte, der Grenzübergang Kerem Schalom werde dafür geöffnet. Jener in Fatah bleibe dagegen bis auf Weiteres geschlossen.
    Der militärische Flügel der Hamas wies jegliche Verantwortung für die gemeldeten Schüsse auf israelische Soldaten zurück. Die Kassam-Brigaden teilten mit, man halte sich an alle Vereinbarungen, einschließlich der Waffenruhe in allen Teilen des Gazastreifens. Im Zuge der Ereignisse hatten sich beide Seiten gegenseitig einen Bruch des Abkommens vorgeworfen.

    Verhandlungen in Ägypten

    Unterhändler wollen ab heute in Ägypten über die nächsten Schritte verhandeln. Streitpunkte sind unter anderem die Entwaffnung der Hamas, der komplette Abzug der israelischen Armee aus Gaza und die Zukunft des großflächig zerstörten Küstengebiets.
    Der SPD-Außenpolitiker Ahmetovic mahnte die Umsetzung der zweiten Phase des Gaza-Abkommens an. Die Konfliktparteien müssten sich an die Vereinbarungen halten, sagte Ahmetovic im Deutschlandfunk. Es gebe eine Chance auf einen dauerhaften Frieden im Gazastreifen, wenn ein politischer Wille da sei.
    Diese Nachricht wurde am 20.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.