Nahost
Israelische Armee: "Begrenzte Operation" im Norden des Gazastreifens

Nach der Wiederaufnahme von Luftangriffen hat Israel offenbar eine neue Bodenoffensive im Gazastreifen begonnen. Die Streitkräfte sprachen von einer begrenzten Operation im Norden des Küstengebiets. Ziel sei es, den sogenannten Netzarim-Korridor wieder einzunehmen.

    Man sieht eine Explosion im Gazastreifen, fotografiert von Südisrael aus.
    Israel greift erneut Ziele im Gazastreifen an. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Leo Correa)
    Der israelische Verteidigungsminister Katz kündigte an, man wolle Palästinenser aus Kampfzonen im Gazastreifen herausbringen und die Militäroffensive ausweiten. Falls die militant-islamistische Hamas die verbliebenen israelischen Geiseln nicht freilasse, werde man mit einer Intensität handeln, wie es sie noch nicht gegeben habe. Israel hatte seine Angriffe gestern wieder intensiviert. Mehrere hundert Menschen wurden seither getötet. Es wird vermutet, dass die Hamas noch 59 Geiseln in ihrer Gewalt hat, von denen aber nur noch 24 am Leben sein sollen.
    In Jerusalem protestierten heute tausende Menschen gegen die Politik von Regierungschef Netanjahu. Sie warfen ihm unter anderem vor, im Gazastreifen ohne Rücksicht auf die Geiseln vorzugehen.

    Internationale Kritik an Angriffen

    Die neuerlichen massiven Angriffe der israelischen Armee im Gazastreifen sind international auf Kritik gestoßen. Die EU-Außenbeauftragte Kallas nannte das Vorgehen der israelischen Armee inakzeptabel. Frankreichs Präsident Macron sprach von einem "dramatischen Rückschritt". Bundesaußenministerin Baerbock forderte eine Rückkehr zu Gesprächen.
    Die Hamas erklärte, sie sei weiter verhandlungsbereit. Ein ranghoher Vertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, allerdings müsse Israel seine Angriffe einstellen, damit man sich auf die zweite Phase der Waffenruhe verständigen könne. Die erste Phase war am 1. März ausgelaufen.
    Diese Nachricht wurde am 19.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.