Gazastreifen
Israelische Armee: Beschuss von Krankenhaus galt Hamas-Kamera

Die israelische Armee hat ihren Bericht zum Beschuss des Krankenhauses in Chan Junis im Gazastreifen vorgelegt. Nach Darstellung des Militärs galt der Angriff einer von der militant-islamistischen Hamas installierten Überwachungskamera auf dem Klinikgelände. Diese sei genutzt worden, um israelische Truppen zu beobachten und Anschläge gegen sie vorzubereiten.

    Gaza-Stadt: Palästinenser tragen die Leichen von Journalisten, die bei einem israelischen Luftangriff getötet wurden, während ihrer Beisetzung vor dem Schifa-Krankenhaus.
    Bei einem israelischen Angriff waren fünf Journalisten getötet worden. (Jehad Alshrafi / AP / dpa / Jehad Alshrafi)
    Zudem gebe es Informationen, die eine generelle militärische Nutzung von Krankenhäusern durch die Hamas dokumentierten. Das Militär verneinte, gezielt Reporter ins Visier genommen zu haben.
    Der Armee-Einsatz am Montag hatte international für Empörung gesorgt. Dabei wurden nach Klinik-Angaben der Klinik 19 Menschen getötet, darunter auch fünf Journalisten. Israels Armeechef Zamir äußerte Bedauern über zivile Opfer. Zugleich warf er der Hamas vor, das Krankenhaus für militärische Zwecke missbraucht zu haben. Sechs der Getöteten seien Terroristen gewesen.
    Aus der vorläufigen Untersuchung geht nicht hervor, welche Munition bei dem Angriff eingesetzt wurde. Zunächst war vermutet worden, es habe sich um einen Luftangriff gehandelt. Medien berichteten, wahrscheinlich hätten Panzer geschossen. Der israelische Armeechef ordnete eine weitere Untersuchung an, um die noch ungeklärten Fragen zu beantworten.

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    Diese Nachricht wurde am 27.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.