Montag, 13. Mai 2024

Tod von Helfern
Israelische Armee räumt "schweren Fehler" ein

Nach dem Tod von sieben Mitarbeitern einer Hilfsorganisation bei einem Luftangriff im Gazastreifen haben auch die israelischen Streitkräfte ein Fehlverhalten eingeräumt. Armeesprecher Shalicar sagte im Deutschlandfunk, man habe eine Untersuchung eingeleitet, damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederhole.

03.04.2024
    Das schwer beschädigte Fahrzeug der Hilfsorganisation World Central Kitchen im Gazastreifen
    Blick in das schwer beschädigte Fahrzeug der Hilfsorganisation World Central Kitchen im Gazastreifen (imago / Omar Ashtawy / apaimages)
    Shalicar erklärte, bei dem tödlichen Angriff auf die Helfer handle es sich um einen bedauerlichen Fehler, für den man um Entschuldigung bitte. Allerdings sei es unmöglich, im Krieg absolute Präzision zu garantieren. Im Gazastreifen operierten Terroristen aus zivilen Gebäuden wie Schulen und Krankenhäusern und versuchten, Angriffe zu provozieren.
    Am Montag waren sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation "World Central Kitchen" bei einem Angriff der israelischen Armee getötet worden. Das israelische Vorgehen zog weitere Kritik nach sich. Polens Ministerpräsident Tusk schrieb auf der Plattform X, der Vorfall stelle die Solidarität mit Israel auf eine schwere Probe. Der tragische Angriff auf Freiwillige und die Reaktion der israelischen Regierung darauf lösten verständliche Wut aus.
    Nach der betroffenen Hilfsorganisation "World Central Kitchen" setzten weitere Gruppen ihre Aktivitäten im Gazastreifen aus. Sie hatten sich um palästinensische Flüchtlinge gekümmert oder medizinische Hilfe geleistet. Das International Medical Corps, das in der Stadt Rafah ein Feldlazarett betreibt, kündigte an, sein bisherigen Vorgehen zu überdenken.
    Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Hasselfeldt, mahnte einen besseren Schutz für humanitäre Einsatzkräfte an. Hasselfeldt betonte gegenüber dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland", es sei notwendig, den Hilfsorganisationen Sicherheitsgarantieren zu geben, um sowohl die Unterstützung der Menschen in Gaza als auch den Schutz der Mitarbeiter zu gewährleisten. Sie wies auf die schwierigen Bedingungen vor Ort hin und forderte kontinuierlichen Zugang für humanitäre Hilfe.
    Diese Nachricht wurde am 03.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.