
Das Festival-Management habe unter dem Vorwand gehandelt, dass "Musik eine Quelle der Verbindung und Versöhnung sein sollte", sagte Shani in einer Stellungnahme, die die Münchner Philharmoniker veröffentlichten. Das Management hätte jedoch dem politischen Druck nachgegeben. Damit habe es dieser Aussage jegliche Bedeutung genommen. Er selbst setze sich seit langem und öffentlich für Frieden und Versöhnung ein, so Shani weiter. Er sei mit seinen beiden Orchestern "unfreiwillig in einen unerwarteten öffentlichen Sturm hineingezogen worden, der schnell zu einem diplomatischen Vorfall eskalierte".
Das Flanders Festival Ghent hatte ein für den 18. September geplantes Gastspiel der Philharmoniker unter Shanis Leitung vergangene Woche abgesagt. Als Grund wurde angegeben, dass Shani auch Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra sei und seine Haltung zur israelischen Regierung nicht klar sei.
Breite Unterstützung für Shani
Der Schritt traf in Deutschland auf scharfe Kritik. Dem Festival wurde Antisemitismus vorgeworfen. Der belgische Regierungschef Bart de Wever ging klar auf Distanz und sprach von Schaden für sein Land. Shani bedankte sich für die breite öffentliche Unterstützung und hob dabei den belgischen Regierungschef hervor und den deutschen Bundespräsidenten Steinmeier, der Shani nach der Absage in Berlin willkommen geheißen hatte.
Shani fordert Endes des Gazakriegs
Der 36-jährige Dirigent erinnerte in seiner Stellungnahme auch an den brutalen Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023. Dennoch habe er seine menschlichen Werte nicht aufgegeben. Die Bilder und Berichte aus Gaza seien zutiefst erschütternd. Angesichts der Katastrophe, die dieser Krieg über die Zivilbevölkerung in Gaza gebracht habe, könne niemand gleichgültig bleiben, so Shani. "Es muss alles getan werden, um den Krieg so schnell wie möglich zu beenden und den langen Prozess der Heilung und des Wiederaufbaus für beide Gesellschaften zu beginnen."
Diese Nachricht wurde am 17.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.