Renommierte Forschungseinrichtung
Israelisches Weizmann-Institut durch iranische Rakete beschädigt

Das Weizmann-Institut in Israel nach Angaben von Forschern bei einem iranischen Raketenangriff beschädigt worden. Verletzt wurde niemand, es seien aber Labore, wichtige Geräte und Unterlagen zerstört worden, hieß es. Die renommierte Einrichtung in der Stadt Rechovot südlich von Tel Aviv ist unter anderem für seine Arbeit in Biowissenschaften und Physik bekannt.

    Zu sehen ist ein ausgebranntes Gebäude einer Forschungseinrichtung in der israelischen Stadt Rehovot
    EIn beschädigtes Gebäude des Weizmann-Instituts in Rehovot. (Maya Alleruzzo / AP / dpa / Maya Alleruzzo)
    Dem israelischen Außenministerium zufolge schlug die Rakete vor knapp einer Woche auf dem Gelände ein. Zwei Gebäude wurden nach Institutsangaben getroffen. In einem davon befanden sich demnach biowissenschaftliche Labors, das zweite war noch im Bau und stand leer. Das Gelände ist seit dem Angriff geschlossen.

    "Kronjuwel der israelischen Wissenschaft beschädigt"

    Der Biochemiker Fleishman, der sich vor Ort ein Bild von den Schäden machte, sagte der Nachrichtenagentur AP, in den Labors sei etwa zur Krebsbehandlung geforscht worden. "Das war das Lebenswerk vieler Menschen". Forschungsergebnisse von Jahren oder sogar Jahrzehnten seien zunichtegemacht wurden.
    Der Experte für molekulare Zellbiologie und Neurowissenschaften, Schuldiner,
    spricht von einem "moralischen Sieg" für den Iran. "Es ist ihnen gelungen, das Kronjuwel der israelischen Wissenschaft zu beschädigen", sagte der Professor, dessen Labor bei dem Raketenangriff ebenfalls zerstört wurde. Dort hatten sich Forschende aus Israel und dem Ausland gemeinsam mit den Themen Autismus und Schizophrenie beschäftigt. Der Wiederaufbau werde wohl Jahre in Anspruch nehmen, betonte Schuldiner.
    Das 1934 gegründete und später nach dem ersten israelischen Staatspräsidenten Chaim Weizmann benannte Institut zählt zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen. Weizmann-Forschende veröffentlichen jedes Jahr Hunderte Studien. Ein Nobelpreisträger für Chemie und drei Preisträger des Turing-Preises stehen mit dem Institut in Verbindung, in dem 1954 der erste Computer in Israel gebaut wurde.
    Diese Nachricht wurde am 21.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.