Krieg in Nahost
Israels Sicherheitskabinett stimmt für Ausweitung des Militäreinsatzes im Gazastreifen - Proteste in Tel Aviv und Jerusalem

In Israel hat das Sicherheitskabinett nach stundenlangen Beratungen für eine Ausweitung des Militäreinsatzes im Gazastreifen gestimmt.

    Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu spricht während einer Pressekonferenz.
    Netanjahu: Israel will Kontrolle über den Gazastreifen (Archivbild) (Ronen Zvulun/Pool Reuters/dpa)
    Geplant sei, die Stadt Gaza einzunehmen, teilte das Büro von Ministerpräsident Netanjahu in der Nacht mit. Zudem habe man weitere Ziele beschlossen. Dazu gehöre die militärische Kontrolle des Küstengebiets durch Israel, die komplette Entwaffnung der islamistischen Hamas sowie die Entmilitarisierung des Gazastreifens. Anschließend solle dort eine Zivilregierung aufgebaut werden. Das israelische Militär kontrolliert nach eigenen Angaben derzeit etwa 75 Prozent des weitgehend zerstörten Küstenstreifens, in dem insgesamt etwa zwei Millionen Palästinenser leben.
    Vor der Entscheidung des Sicherheitskabinetts protestierten tausende Menschen in Jerusalem und Tel Aviv gegen die Pläne. Sie forderten ein Abkommen, in dessen Zuge die noch von der Terrormiliz Hamas festgehaltenen Geiseln freigelassen werden sollen. In Tel Aviv setzten die Sicherheitskräfte Berichten zufolge Wasserwerfer ein und nahmen mehrere Demonstranten fest.
    Diese Nachricht wurde am 08.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.