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Ist der Mensch noch frei?

Neurologie. – Die Untersuchung des menschlichen Gehirns führt uns zunehmend auf einen Weg der Selbsterkenntnis. Martin Huberts Buch "Ist der Mensch noch frei?" zeichnet nach wie sich Neurologie und Philosophie immer näher kommen. Allerdings ist das Buch nicht für den schnellen Konsum geeignet.

Von Michael Lange | 08.10.2006
    Die Hirnforschung regiert immer stärker in die Philosophie hinein. Sie liefert Daten, wo früher nur Gedanken waren. Daraus resultiert ein Konflikt zwischen beiden Disziplinen, der gelegentlich in öffentlichen Schaukämpfen ausgetragen wird. Dabei könnten sich die alte und die neue Wissenschaft zusammentun, um ein Menschenbild zu schaffen, das die Tradition aus Jahrtausenden und die Messergebnisse der letzten Jahrzehnte vereinigt.

    Der Wissenschaftsjournalist Martin Hubert liefert hierzu die Grundlage. Er fasst die Ergebnisse vieler, auch neuester Untersuchungen zusammen und nennt Argumente unterschiedlicher Positionen. Beispiele erläutern die Bedeutung neuer Erkenntnisse für das tägliche Leben. Das Buch ist sehr analytisch und nicht geeignet zum schnellen Konsum. Wer sich aber darauf einlässt, erlebt so manchen Aha-Moment.

    Martin Hubert: Ist der Mensch noch frei? Wie die Hirnforschung unser Menschenbild verändert
    ISBN 3-5304-2206-1
    Walter-Verlag, 240 Seiten, 18,00 Euro