
Baumeister sagte, während die Deutschen beim Umgang mit der NS-Zeit als "Weltmeister" gälten, werfe man den Italienern gerne vor, "ihre Hausaufgaben nicht zu machen“. Man verweise dann etwa auf den unbefangenen Umgang mit faschistischer Architektur und Denkmälern. Das sei jedoch eine grobe Vereinfachung. Italien sei nicht gefeit gegen antideutsche oder antifranzösische Ressentiments, so Baumeister. "Allerdings sehe ich aktuell keinen Anlass zur Besorgnis, dass die Wissenschaftsfreiheit gefährdet ist."
Das 1888 gegründete DHI in Rom ist das älteste von weltweit sechs Deutschen Historischen Instituten. Aktuell ist es an Projekten beteiligt, die auf Empfehlungen der deutsch-italienischen Historikerkommission zu den Folgen des Zweiten Weltkriegs entstanden. Unter anderem sei jetzt ein Atlas der von den Deutschen verübten Massaker in Italien digital abrufbar.
Baumeister leitete das DHI seit 2012. Am 1. Oktober tritt Petra Terhoeven, Professorin für Europäische Kultur- und Zeitgeschichte in Göttingen, seine Nachfolge an.
Diese Nachricht wurde am 29.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.