Neues Gesetz
Italien führt Sitzenbleiben bei schlechtem Benehmen wieder ein

Schülerinnen und Schüler in Italien können ab sofort sitzen bleiben, wenn sie sich schlecht benehmen - selbst wenn ihre Leistung in den Fächern ansonsten ausreicht.

    Blick auf das Plenum des italienischen Abgeordnetenhauses in Rom.
    Italienisches Parlament in Rom. (picture alliance / ZUMAPRESS.com / Mauro Scrobogna)
    Das italienische Parlament hat ein solches Gesetz beschlossen. Konkret bedeutet das: Schüler in der Mittel- und Oberstufe, die für ihr Verhalten fünf oder weniger Punkte von zehn erreichen, fallen durch und müssen das Jahr wiederholen. Der Bildungsminister der rechtspopulistischen Regierung, Valditara, sagt, dass das die Autorität der Lehrerinnen und Lehrer wiederherstellen solle. Für Aggressionen oder Gewalt gegen Schulpersonal werden jetzt außerdem Geldstrafen fällig.
    Ähnliche Regeln hatte zum ersten Mal die faschistische Regierung unter Diktator Mussolini in den 1920er Jahren eingeführt, wie der Guardian berichtet. Der italienische Lehrerverband findet die Wiedereinführung gut. Aggressives Verhalten gegenüber Lehrern habe sich im Vergleich zu letztem Jahr mehr als verdoppelt. In vielen Fällen mussten Lehrer medizinisch behandelt werden. Zum Teil handelt es sich bei den Tätern auch um die Eltern der Schüler.
    Diese Nachricht wurde am 27.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.