Italien ist schockiert. Von Tag zu Tag steigt die Bilanz der bei den Attentaten in Sharm el Sheik getöteten Landsleute. Erst war es einer, dann drei, inzwischen ist die Zahl der Toten auf sechs gestiegen und eine dreiköpfige Familie wird noch vermisst. Vor allem junge Leute hat es getroffen wie die 27jährige Rita Privitera aus der sizilianischen Stadt Catania, die seit dem Attentat verschwunden ist. Sie war ein bekanntes Gesicht in ihrer Heimatstadt, als Reporterin arbeitete sie für einen Lokalen Fernsehsender, der gestern den ganzen Tag über Archivaufnahmen von ihr ausstrahlte, der Chefradakteur wollte die Hoffnung nicht aufgeben, Rita könnte sich doch noch gesund und wohlbehalten zu Hause melden:
"Zuerst London und dann Sharm el Sheik, der Schock ist groß auch bei Italiens Politikern. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten zeigen sie sich einig: der Terrorismus steht sozusagen vor der Haustür, jetzt muss schleunigst gehandelt werden. Innenminister Giuseppe Pisanu legte ein Maßnahmenpakt vor, das einhellige Zustimmung fand."
Die Bedrohung durch islamische Terroristen nimmt von Tag zu Tag zu. Wir müssen jetzt sofort vorbeugen.
In insgesamt 19 Punkten versucht die Regierung zu verhindern, dass das Damoklesschwert in der Hand der Verbrecherorganisation Al Quaeda auf Italien niedersaust. Der Terrorismus soll künftig mit gleicher Härte wie die Mafia bekämpft werden. Neu ist auch die Kornzeugenregelung für Ausländer , das heißt wer Terroranschläge vereiteln hilft bekommt zur Belohnung ein Aufenthaltsrecht. Verdächtige und gefährliche Elemente können künftig umgehend ausgewiesen werden, der Polizeigewahrsam zur Feststellung von Personalien wird von 12 auf 24 Stunden ausgeweitet. Mit enthalten in dem Paket von Abwehrmaßnahmen ist auch ein Gentest anhand von Speichel oder Haupthaar jener Personen, deren Identität anders nicht ermittelt werden kann. Einigkeit in allen Fraktionen. Die Angst vor möglichen Toten in der römischen U-Bahn oder unter Touristen an berühmten Denkmälern ist diesmal größer als die Lust am politischen Hickhack. Francesco Rutelli, einer der wichtigsten Gegenspieler von Silvio Berlusconi:
"Die Bedrohung durch den Terrorismus ist gravierend , sie betrifft alle. Jetzt ist Einigkeit dringend notwendig, um Attentäter abzuwehren und sie unschädlich zu machen."
Die ungewöhnlich schnelle und vereinte Reaktion der Volksvertreter hat die italienischen Bürger allerdings nicht vor tiefer Verunsicherung bewahrt. 85 Prozent der Italiener glauben, das es früher oder später doch zu Terrorakten in ihrem Land kommen wird. Fast die Hälfte hält den Besuch der italienischen Kunstmetropolen heute nicht mehr für sicher. Verstärkt hat die Angst sicherlich auch die jüngst erfolgte Verlängerung des Einsatzes von italienischen Soldaten im Irak. Schließlich schürt die extrem fremdenfeindliche Lega Nord die Verunsicherung noch zusätzlich. Sie fordert nach wie vor die Schließung der italienischen Grenzen , sogar von der Einführung des Kriegsrechts war da die Rede. Im Senat wurde überraschend eine zusätzliche Maßnahme diskutiert: die den Einsatz von Soldaten mit Polizeivollmacht ermöglicht. Das geht der Opposition nun wieder zu weit. Schon steht die Eintracht auf dem Spiel und auch Silvio Berlusconi kann es sich nicht verkneifen, in spannungsgeladener Zeit Wahlkampf zu betreiben:
"Wir sind bereit unsere Regierungsaufgaben weiterhin zu erfüllen und ich bin mir sicher dass mir deshalb auch im nächsten Jahr erneut die Regierungsverantwortung übergeben wird. "
Hoffnungsvoll in schwerer Zeit ist Berlusconi, während die Hoffnungen im Falle der Lokalreporterin Rita aus Catania umsonst waren. Gestern Nachmittag wurde ihre Leiche in Sharm el Sheik identifiziert.
"Zuerst London und dann Sharm el Sheik, der Schock ist groß auch bei Italiens Politikern. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten zeigen sie sich einig: der Terrorismus steht sozusagen vor der Haustür, jetzt muss schleunigst gehandelt werden. Innenminister Giuseppe Pisanu legte ein Maßnahmenpakt vor, das einhellige Zustimmung fand."
Die Bedrohung durch islamische Terroristen nimmt von Tag zu Tag zu. Wir müssen jetzt sofort vorbeugen.
In insgesamt 19 Punkten versucht die Regierung zu verhindern, dass das Damoklesschwert in der Hand der Verbrecherorganisation Al Quaeda auf Italien niedersaust. Der Terrorismus soll künftig mit gleicher Härte wie die Mafia bekämpft werden. Neu ist auch die Kornzeugenregelung für Ausländer , das heißt wer Terroranschläge vereiteln hilft bekommt zur Belohnung ein Aufenthaltsrecht. Verdächtige und gefährliche Elemente können künftig umgehend ausgewiesen werden, der Polizeigewahrsam zur Feststellung von Personalien wird von 12 auf 24 Stunden ausgeweitet. Mit enthalten in dem Paket von Abwehrmaßnahmen ist auch ein Gentest anhand von Speichel oder Haupthaar jener Personen, deren Identität anders nicht ermittelt werden kann. Einigkeit in allen Fraktionen. Die Angst vor möglichen Toten in der römischen U-Bahn oder unter Touristen an berühmten Denkmälern ist diesmal größer als die Lust am politischen Hickhack. Francesco Rutelli, einer der wichtigsten Gegenspieler von Silvio Berlusconi:
"Die Bedrohung durch den Terrorismus ist gravierend , sie betrifft alle. Jetzt ist Einigkeit dringend notwendig, um Attentäter abzuwehren und sie unschädlich zu machen."
Die ungewöhnlich schnelle und vereinte Reaktion der Volksvertreter hat die italienischen Bürger allerdings nicht vor tiefer Verunsicherung bewahrt. 85 Prozent der Italiener glauben, das es früher oder später doch zu Terrorakten in ihrem Land kommen wird. Fast die Hälfte hält den Besuch der italienischen Kunstmetropolen heute nicht mehr für sicher. Verstärkt hat die Angst sicherlich auch die jüngst erfolgte Verlängerung des Einsatzes von italienischen Soldaten im Irak. Schließlich schürt die extrem fremdenfeindliche Lega Nord die Verunsicherung noch zusätzlich. Sie fordert nach wie vor die Schließung der italienischen Grenzen , sogar von der Einführung des Kriegsrechts war da die Rede. Im Senat wurde überraschend eine zusätzliche Maßnahme diskutiert: die den Einsatz von Soldaten mit Polizeivollmacht ermöglicht. Das geht der Opposition nun wieder zu weit. Schon steht die Eintracht auf dem Spiel und auch Silvio Berlusconi kann es sich nicht verkneifen, in spannungsgeladener Zeit Wahlkampf zu betreiben:
"Wir sind bereit unsere Regierungsaufgaben weiterhin zu erfüllen und ich bin mir sicher dass mir deshalb auch im nächsten Jahr erneut die Regierungsverantwortung übergeben wird. "
Hoffnungsvoll in schwerer Zeit ist Berlusconi, während die Hoffnungen im Falle der Lokalreporterin Rita aus Catania umsonst waren. Gestern Nachmittag wurde ihre Leiche in Sharm el Sheik identifiziert.