Rohstoffe
IW-Experte Matthes: Partnerschaften mit anderen Ländern ausbauen

Der Rohstoffexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft, Matthes, hat neue Partnerschaften mit anderen Ländern angemahnt. Die Quasi-Monopolstellung Chinas etwa bei den Seltenen Erden sei ein Problem, sagte Matthes im Deutschlandfunk. Die hiesigen Unternehmen hätten es versäumt, eigene Lagerbestände aufzubauen.

    Die Bayan-Obo-Mine für Seltene Erden in der Inneren Mongolei
    Seltene Erden: Deutschland ist besonders abhängig von China (Archivbild). (Ren Junchuan/Xinhua via ZUMA Wire/dpa)
    Auch vor dem Hintergrund der Rüstungspläne der Bundesregierung müsse man schnell nach Alternativen suchen. Ohne Seltene Erden könne kein Kampfjet gebaut werden, betonte Matthes. Konkret verwies der IW-Experte bei den Rohstoff-Partnerschaften auf Länder wie Australien, Kanada oder Chile.

    Bundesanstalt: Kaum Besserung bei Versorgung mit Seltenen Erden zu erwarten

    Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) sieht keine schnelle Besserung bei der Versorgung der deutschen Wirtschaft mit Seltenen Erden. Vor allem bei den schweren Elementen sei die Lage sehr kritisch, sagte der Experte der Bundesbehörde, Elsner, der Nachrichtenagentur Reuters. Als Beispiel nannte er Magnete, die teilweise auf diese schweren Elemente angewiesen sind. Die ohnehin angeschlagene deutsche Wirtschaft sei hier nahezu vollständig von Lieferungen aus China abhängig.
    Ein verstärktes Recycling dürfte der BGR zufolge kaum helfen, die Knappheit zu überwinden. Der Anteil recycelter Seltener Erden weltweit werde auf etwa ein Prozent geschätzt. Eine Lösung könnten neue Minenprojekte etwa in Norwegen sein, schätzt Elsner, dessen Behörde die zentrale geowissenschaftliche Beratungseinrichtung der Bundesregierung ist und auch die Wirtschaft berät. Aber es würde Jahre dauern, bis dort Seltene Erden gefördert und separiert werden können. Bei schweren Seltenen Erden verfügten nur China und Frankreich über das dafür nötige Know-how für die Verarbeitung – selbst die USA seien hier nicht konkurrenzfähig, so Elsner weiter.
    Die Volksrepublik hatte Ausfuhrbeschränkungen für die Rohstoffe verhängt, die vor allem für die Elektronik- und Rüstungsindustrie wichtig sind.
    Diese Nachricht wurde am 28.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.