Freitag, 17. Mai 2024

Anthropologie
Jäger und Sammler aßen mehr Pflanzen als gedacht

Jäger und Sammler haben offenbar mehr Pflanzen gegessen als vermutet. Ein internationales Forschungsteam hat die Ernährungsgewohnheiten von Menschen untersucht, die vor 15.000 Jahren in der Taforalt-Höhle in Marokko gelebt haben. Das Ergebnis: Ungefähr die Hälfte des Kalorienbedarfs wurde durch Pflanzen gedeckt.

01.05.2024
    Eicheln hängen an einem Baum mit grünen Blättern.
    Über eine chemische Knochenanalyse konnten die Forscher auch Bestandteile von Eicheln nachweisen. (IMAGO / imagebroker / IMAGO / imageBROKER / alimdi / Arterra / Philippe Clément)
    Untersucht wurde die chemische Zusammensetzung der gefundenen Knochen und Zähne. Dadurch konnten die Forscher chemische Rückstände von Pflanzen nachweisen, die damals im Mittelmeerraum wuchsen. Zum Beispiel Eicheln, Pinienkerne und wilde Hülsenfrüchte.
    Bisher war man davon ausgegangen, dass erst mit Beginn der Landwirtschaft mehr pflanzliche Nährstoffe auf dem Speiseplan landeten, also viele Jahrtausende später. Der Irrtum könnte nach Angaben der Forscher unter anderem darin begründet sein, dass pflanzliche Überreste in Höhlen nicht so leicht nachzuweisen sind wie tierische Knochen. Die sogenannte Isotopen-Analyse könnte jetzt einen besseren Einblick in die Ernährungsmuster geben.
    Diese Nachricht wurde am 02.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.