Archiv

Jahresbilanz 2015
Der Wachstumsmotor läuft

Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr so stark gewachsen wie seit 2011 nicht mehr. Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes lag das Plus bei 1,7 Prozent. Die Verbraucher waren in Konsumlaune, Unternehmen investierten wieder mehr im Inland, und auch der Außenhandel legte zu.

    Shoppen in Hamburg
    Das Hamburger Shoppingcenter "Europapassage" (picture alliance / dpa / Foto: Daniel Bockwoldt)
    "Die konjunkturelle Lage in Deutschland war im Jahr 2015 gekennzeichnet durch ein solides und stetiges Wirtschaftswachstum", teilte Dieter Sarreither, der Präsident des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden, mit. Auch im vierten Quartal legte die Wirtschaft zu. In einer Schätzung geht das Bundesamt von 0,25 Prozent aus. Im dritten Quartal 2015 hatte es bei 0,3 Prozent gelegen, im Frühjahr bei 0,4 Prozent und zu Jahresbeginn bei 0,3 Prozent. Insgesamt lag das Wirtschaftswachstum in Deutschland wieder über dem Durchschnittswert der letzten zehn Jahre (1,3 Prozent).
    Konsum hat Wachstum angetrieben
    Stärkster Antrieb für die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr war die Kauflaune der deutschen Verbraucher: Den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zufolge gab es ein Plus von 1,9 Prozent. Die Gründe: Die Löhne sind gestiegen, das Sparen lohnt sich wegen der niedrigen Zinsen kaum und die gesunkenen Energiepreise entlasten die privaten Haushalte. Auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist gut. Die Zahl der Erwerbslosen war in diesem Monat mit 2,681 Millionen so niedrig wie seit 24 Jahren nicht mehr.
    Gut waren auch die Geschäfte deutscher Unternehmen - zumindest insgesamt. Industrie und Dienstleistungsbetriebe haben zugelegt. Ein Minus gab es dagegen bei Finanz- und Versicherungsdienstleistern sowie im Baugewerbe.
    Endgültige Zahlen im Februar
    Das Statistische Bundesamt ist zuversichtlich, dass durch die generell positive Entwicklung auch die Staatsschulden weiter gedrückt werden können. Nach vorläufigen Berechnungen hat es einen Überschuss im Staatssektor von 16,4 Milliarden Euro gegeben. Detaillierte und endgültige Zahlen will das Statistische Bundesamt Ende Februar vorlegen.
    (pr/stfr)