"Wir müssen begreifen, dass es Grenzen für die Nutzung des Wassers gibt", betont José Paulo Martins von der Umweltschutzorganisation Quercus und schüttelt den Kopf. "Wir leben über unsere Verhältnisse. Es muss eine neue Wasserkultur in diesem Land geben, wir dürfen nicht so viel verbrauchen. Und alle Zukunftspläne müssen eine Klima-Veränderung einkalkulieren."
Denn die schwerste Trockenheit, die Portugal seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts derzeit durchmacht, ist nicht mehr die Ausnahme, sondern könnte noch schlimmeres ankündigen, meint Umweltschützer Martins:
"Das Problem ist, dass die Dürreperioden immer häufiger werden. Und das macht uns Angst. Das geht an die Substanz. Alles deutet darauf hin, dass sich die durchschnittlichen Niederschlagsmengen in Zukunft verringern werden. Das ist das große Drama."
Seit gut einem halben Jahr hat es in Portugal fast nicht mehr geregnet. Mehr als die Hälfte des Landes hat die Regierung inzwischen zu dürregeschädigten Gebieten erklärt. Im sonst so grünen Norden schmieden Gemeinden Pläne, das Trinkwasser zu rationieren. Weite Teile der Südprovinz Alentejo haben sich in Staubwüsten verwandelt. Der Distrikt Portalegre an der Grenze zu Spanien ist besonders schwer betroffen.
"In unserer Region, vor allem im Ostteil, sind seit vergangenen Oktober die geringsten Niederschläge des Landes gefallen", beschreibt António Gama Pinheiro, der Vorsitzende des örtlichen Bauernverbandes, die Lage. "Das ist nicht nur ein komplettes Desaster, das ist schon eine Notstandssituation."
Die Felder und Weiden sind ausgedörrt und von der Sonne verbrannt. In dem Gebiet, das vor allem von der Viehzucht lebt, geht das Futter aus. Bauernchef Gama Pinheiro ist verzweifelt:
"Das Silo- und Trockenfutter, das wir normalerweise für den Winter aufsparen ist bereits völlig verbraucht. Wir importieren jetzt teures Heu aus Spanien. Doch auch das wird knapp. Die Lage ist ernst und wird täglich schlimmer. Denn wenn das Futter ausgeht, sterben die Rinder. Und wir Bauern laufen Gefahr, uns zuerst mit dem Futterkauf schwer zu verschulden und die Tiere am Schluss trotzdem zu verlieren."
Nicht nur um die Viehzucht, auch um den Ackerbau steht es schlecht: Inzwischen wird mit Ernteeinbrüchen zwischen 50 und 80 Prozent gerechnet. Selbst starke Regenfälle, die jetzt aber schon höchst unwahrscheinlich sind, würden daran nichts mehr ändern. Es geht ans Eingemachte. Im Süden Portugals werden bereits ganze Gemeinden per Tanklastzug mit Trinkwasser versorgt. Im Ferienparadies Algarve werden die Verbraucher zu sparsamerem Wasserkonsum angehalten. Man versucht mit zusätzlichen Brunnenbohrungen die Engpässe zu überbrücken. Szenarien, die zur Regel werden könnten, gibt Adério Serrão, der Präsident des Meteorologischen Institut Portugals zu:
"Denn die Situation ist bei weitem nicht mehr so außergewöhnlich, wie wir vielleicht meinen könnten. In den vergangenen 25 Jahren hat es immer mehr Dürreperioden gegeben."
Alles deute darauf hin, dass das Klima sich verändert, sagt der Institutsleiter. Und das bedeute für Portugal und den Mittelmeerraum eben kältere Winter, heißere Sommer und weniger Niederschläge. Also weniger Wasser. Auf diese neue Situation müsse das Land sich einstellen. Wie die Umweltschützer fordert auch Adérito Serrão darum einen verantwortungsvolleren Umgang mit dem inzwischen immer kostbareren Nass – vor allem von Portugals Hauptwasserverbrauchern, den Landwirten.
"Andere, effizientere Modelle des Wasserkonsums sind nötig. In der Landwirtschaft muss weniger Wasser verbraucht werden. Das ist möglich, kann aber erfordern, auf andere Kulturen umzusteigen. Wir werden diversifizieren und Wassersparender produzieren müssen, ohne die Existenz der Landwirte in Frage zu stellen, die ein wichtiger Teil unserer Wirtschaft sind."
Denn die schwerste Trockenheit, die Portugal seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts derzeit durchmacht, ist nicht mehr die Ausnahme, sondern könnte noch schlimmeres ankündigen, meint Umweltschützer Martins:
"Das Problem ist, dass die Dürreperioden immer häufiger werden. Und das macht uns Angst. Das geht an die Substanz. Alles deutet darauf hin, dass sich die durchschnittlichen Niederschlagsmengen in Zukunft verringern werden. Das ist das große Drama."
Seit gut einem halben Jahr hat es in Portugal fast nicht mehr geregnet. Mehr als die Hälfte des Landes hat die Regierung inzwischen zu dürregeschädigten Gebieten erklärt. Im sonst so grünen Norden schmieden Gemeinden Pläne, das Trinkwasser zu rationieren. Weite Teile der Südprovinz Alentejo haben sich in Staubwüsten verwandelt. Der Distrikt Portalegre an der Grenze zu Spanien ist besonders schwer betroffen.
"In unserer Region, vor allem im Ostteil, sind seit vergangenen Oktober die geringsten Niederschläge des Landes gefallen", beschreibt António Gama Pinheiro, der Vorsitzende des örtlichen Bauernverbandes, die Lage. "Das ist nicht nur ein komplettes Desaster, das ist schon eine Notstandssituation."
Die Felder und Weiden sind ausgedörrt und von der Sonne verbrannt. In dem Gebiet, das vor allem von der Viehzucht lebt, geht das Futter aus. Bauernchef Gama Pinheiro ist verzweifelt:
"Das Silo- und Trockenfutter, das wir normalerweise für den Winter aufsparen ist bereits völlig verbraucht. Wir importieren jetzt teures Heu aus Spanien. Doch auch das wird knapp. Die Lage ist ernst und wird täglich schlimmer. Denn wenn das Futter ausgeht, sterben die Rinder. Und wir Bauern laufen Gefahr, uns zuerst mit dem Futterkauf schwer zu verschulden und die Tiere am Schluss trotzdem zu verlieren."
Nicht nur um die Viehzucht, auch um den Ackerbau steht es schlecht: Inzwischen wird mit Ernteeinbrüchen zwischen 50 und 80 Prozent gerechnet. Selbst starke Regenfälle, die jetzt aber schon höchst unwahrscheinlich sind, würden daran nichts mehr ändern. Es geht ans Eingemachte. Im Süden Portugals werden bereits ganze Gemeinden per Tanklastzug mit Trinkwasser versorgt. Im Ferienparadies Algarve werden die Verbraucher zu sparsamerem Wasserkonsum angehalten. Man versucht mit zusätzlichen Brunnenbohrungen die Engpässe zu überbrücken. Szenarien, die zur Regel werden könnten, gibt Adério Serrão, der Präsident des Meteorologischen Institut Portugals zu:
"Denn die Situation ist bei weitem nicht mehr so außergewöhnlich, wie wir vielleicht meinen könnten. In den vergangenen 25 Jahren hat es immer mehr Dürreperioden gegeben."
Alles deute darauf hin, dass das Klima sich verändert, sagt der Institutsleiter. Und das bedeute für Portugal und den Mittelmeerraum eben kältere Winter, heißere Sommer und weniger Niederschläge. Also weniger Wasser. Auf diese neue Situation müsse das Land sich einstellen. Wie die Umweltschützer fordert auch Adérito Serrão darum einen verantwortungsvolleren Umgang mit dem inzwischen immer kostbareren Nass – vor allem von Portugals Hauptwasserverbrauchern, den Landwirten.
"Andere, effizientere Modelle des Wasserkonsums sind nötig. In der Landwirtschaft muss weniger Wasser verbraucht werden. Das ist möglich, kann aber erfordern, auf andere Kulturen umzusteigen. Wir werden diversifizieren und Wassersparender produzieren müssen, ohne die Existenz der Landwirte in Frage zu stellen, die ein wichtiger Teil unserer Wirtschaft sind."