Donnerstag, 28. März 2024

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Begeisterung über erste Bilder
James Webbs Superblick ins All

Kürzlich veröffentlichte das Team des James-Webb-Weltraumteleskops die ersten Bilder, die das Instrument während der sechsmonatigen Inbetriebnahme aufgenommen hatte. Fazit: Das Teleskop arbeitet noch besser als erwartet.

Von Dirk Lorenzen | 08.09.2022
Galaxienhaufen mit spektakulärem Gravitationslinseneffekt: SMACS 0723
Galaxienhaufen mit spektakulärem Gravitationslinseneffekt: SMACS 0723 (NASA, ESA, CSA, STScI, Webb ERO / Space Telescope Science Institut)
Am wichtigsten ist, dass James Webb gestochen scharf ins All blickt. Nach dem Start des Hubble-Teleskops vor mehr als 30 Jahren hatte sich herausgestellt, dass der Spiegel falsch geschliffen war und das Superteleskop eine Brille brauchte. So eine Blamage blieb NASA und ESA dieses Mal erspart.
Für Begeisterung sorgte insbesondere das erste „Deep Field“. Bei einem „tiefen Feld“ blickt das Teleskop für viele Stunden auf dieselbe Stelle im Kosmos. Die Aufnahme des prachtvollen Galaxienhaufens verschlug auch Fachleuten die Sprache. Schon nach gut zwölf Stunden Belichtungszeit waren viel mehr Details zu sehen als bei einer mehrwöchigen Hubble-Aufnahme derselben Region.

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Der neue Topstar der Astronomie

James Webb empfängt vor allem die Infrarot- oder Wärmestrahlung der Himmelsobjekte. Viele ferne Galaxien, die bei Hubble nur schemenhaft zu erkennen sind, zeigen sich nun hell und klar.
Die ersten Daten zeigen zudem eine große Sternentstehungsregion, eine besonders hübsche Gruppe von Galaxien, den Überrest eines erloschenen Sterns und den Nachweis von Wasserdampf in der Atmosphäre eines Exoplaneten in den Tiefen der Milchstraße.
Im Juli wurden 40 Terabyte an Daten veröffentlicht. Sie stehen allen Interessierten zur Verfügung. Nur Tage später kursierten bereits zahlreiche Fachveröffentlichungen. James Webb ist der neue Topstar der Astronomie.