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Früherer Guantanamo-Häftling
Japan verweigert Slahi die Einreise

Japan hat dem Beststellerautor und ehemaligen Guantanamo-Häftling Mohamedou Slahi die Einreise verweigert. Wie mehrere japanische Medien übereinstimmend berichten, erklärte das Außenministerium in Tokio, Slahi erfülle nicht die Voraussetzungen für ein Visum. Genauere Gründe wurden demnach nicht genannt.

    Mohamedou Slahi steht mit Kopftuch bekleidet zwischen bunten Booten am Strand
    Der frühere Guantanamo-Häftling Mohamedou Slahi hat ein Buch über seine jahrelange Haft in dem berüchtigten US-Gefängnis auf Kuba geschrieben. (African Book Festival/Jörg Gruber)
    Slahi wollte im März auf Einladung einer Nichtregierungsorganisation einen Vortrag in Japan halten. Es war bereits sein zweiter Versuch für ein Visum für Japan. Der Organisator der Veranstaltung sagte, wahrscheinlich habe Japan den Mauretanier als Terrorist gebrandmarkt und wolle den USA Respekt erweisen.
    Slahi wurde 2016 aus Guantanamo freigelassen. Während seiner Haft hatte er seine Memoiren geschrieben, die in 20 Sprachen übersetzt wurden, darunter auch ins Japanische. Slahi, über den der NDR eine Podcastserie herausbrachte, hatte 14 Jahre ohne Anklage in dem Gefängnis auf Kuba verbracht.
    Diese Nachricht wurde am 19.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.