Mittwoch, 15. Mai 2024

Weltraumforschung
Japaner eröffnen das höchstgelegene Observatorium der Welt in Chile

Japanische Wissenschaftler haben in Chile das höchstgelegene Observatorium der Welt eröffnet. Das "University of Tokyo Atacama Observatory", kurz TAO, liegt auf 5.640 Metern Höhe auf dem Gipfel des Cerro Chajnantor in der Atacama-Wüste im Norden Chiles.

01.05.2024
    Ein weißes, rundes Gebäude mit einem Portal vor blauem Himmel
    Atacama-Observatorium der Universität Tokio (TAO) in Chile (©2024 Tao Project / dpa / ©2024 Tao Project)
    Es handelt sich um ein weltweit einzigartiges, infrarot-optimiertes Teleskop mit einer Öffnung von 6,5 Metern Durchmesser. Nach Angaben der renommierten Universität soll es dazu dienen, "die Natur des Universums und den Ursprung des Lebens zu erforschen". So soll es Erkenntnisse zum Alter von Galaxien und ihrem Aufbau liefern. Die Infrarot-Technologie ermöglicht es, das Licht von sehr alten Galaxien zu analysieren, die sich seit ihrer Entstehung extrem weit von unserem Sonnensystem entfernt haben. Die Planungen für TAO begannen vor 26 Jahren.
    Die Atacama-Wüste gilt als idealer Standort für Weltraumbeobachtung, weil die Umgebung als besonders sauber und trocken gilt und 90 Prozent der Nächte sternenklar sind. In der Nähe von TAO betreibt ein Konsortium, dem neben Japan auch die Europäische Südsternwarte ESO angehört, 66 Parabolantennen. Noch in Bau befindet sich das "Extremely Large Telescope" der ESO. Das größte optische Teleskop der Welt soll 2028 in Betrieb gehen.
    Diese Nachricht wurde am 01.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.