Archiv


''Java ist nicht die einzige Programmiersprache''

In dieser Woche fanden in Frankfurt die Comdex-Internet und die Object World statt. Fragen des Elektronischen Handels und seiner Sicherheit dominierten den internationalen Kongreß. Vertreter der Objekt-Technologie stellten neue Softwareprodukte vor. Prominentester Redner der Veranstaltung: Microsoft-Chef Bill Gates. 900 Zuhörer besuchten seinen Vortrag, in dessen Anschluß Gates Fragen zu Windows 98 und NT, Java und der Zukunft des Internets beantwortete.

Klaus Herbst, Bill Gates |
    Im kommenden Jahr will Microsoft die neue Version des Betriebssystems Windows auf den Markt bringen. Damit sollen hauptsächlich die Konsumenten angesprochen werden: "Windows 98 wird ein einfaches Upgrade, das Speicherkonzept wird sich nicht ändern. Dafür gibt es einige schnellere Funktionen. So wird das Starten von Anwendungen nur noch halb so lange dauern wie bisher." Für die Zukunft erwartet Gates jedoch eine größere Verbreitung des hauseigenen Serverbetriebssystems Windows NT. Deshalb werde Microsoft die Entwicklungsarbeit stärker auf NT konzentrieren. Die Programmiersprache Java hält Gates für wichtig, aber auch überbewertet. "Ich bin schon vielen Sprachen begegnet, und die Entwicklung ist noch nicht am Ende", so Gates. "Wir haben selbst Java-Programme entwickelt. Es ärgert mich allerdings wirklich, wenn behauptet wird, Java sei die einzige Computersprache." Das Internet ist für Gates vor allem "Business". Und das Geschäft brauche vor allem Sicherheitsstandards - nicht nur bei der Datenübertragung, sondern auch beim Inhalt. Die Kontrolle darüber dürfe aber nicht in eine staatliche Überregulierung ausarten. Besser geeignet seien dezentrale Lösungen. Als Beispiel nannte er das PICS-Bewertungssystem: "Wir haben in unsere Software ein konfigurierbares Logbuch eingebaut. Dann streiten sich halt die Eltern mit ihren Kindern über den Datenschutz. Im großen und ganzen sind wird froh, daß die meisten Regierungen das Internet blühen und gedeihen lassen."