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JazzFacts
Türöffner zwischen Klassik und Jazz

"Mache ich eine Tür auf, stehe ich vor der nächsten", so charakterisiert Dieter Ilg seinen unablässigen und vielfach bewiesenen Eifer, Jazz und klassische Musik zu verbinden. Es hatte 2010 begonnen mit Guiseppe Verdis Oper "Otello"; Richard Wagners "Parsifal" schloss sich an - und beide Projekte erhielten Schallplattenpreise.

Von Michael Kuhlmann |
    Der Preisträger in der Kategorie Instrumentalist/in des Jahres national Bass/Bassgitarre, Dieter Ilg, posiert am 22.05.2014 in Hamburg während der Verleihung des "Echo Jazz" Preises 2014.
    Der Preisträger in der Kategorie Instrumentalist/in des Jahres national Bass/Bassgitarre, Dieter Ilg, posiert am 22.05.2014 in Hamburg während der Verleihung des "Echo Jazz" Preises 2014. (picture-alliance / dpa / Georg Wendt)
    Nun nähert sich der Freiburger Bassist furchtlos einem weiteren Giganten der Musikgeschichte und nimmt sich einer Auswahl von Kompositionen Ludwig van Beethovens an. Mit seinen Triopartnern Rainer Böhm am Klavier und Patrice Héral am Schlagzeug bewegt er sich freilich weit entfernt von gewohnten Mustern der Jazz-Klassik-Melange à la "Play Bach", denn hier beweisen drei höchst kreative Künstler ihre Eigenständigkeit unter der souveränen Regie des Bassisten. Dessen musikalische Flexibilität zeigt sich besonders daran, wie gekonnt er eine Klaviersonate oder ein Streichquartett Beethovens in das improvisatorische Spannungsfeld des Jazztrios transformiert. Damit demonstriert Dieter Ilg nichts Geringeres als die Zeitlosigkeit musikalischer Faszination.