
Das Schaffen des in Fribourg geborenen Musikers und studierten Musikwissenschaftlers zeichnet häufig eine cinematografische Qualität aus – dazu passt auch, dass er Stummfilme der 20er-Jahre vertont. Mit seinem Trio entfaltet Aeby melancholische, klangtrunkene Stimmungsbilder, ohne dabei in seichtem Schönklang zu versinken. Er erweist sich als Minimalist, erfahren in der Kunst, mit kleinen Operationen, um so größere Wirkung zu erzielen.
Mit wohldosiertem, effektvollem Einsatz von präpariertem Flügel und dezenter Elektronik versteht er es, Spannung aufzubauen und sie zu halten. Das hat bisweilen hypnotischen Charakter, vor allem dann, wenn die anfangs lyrischen Stücke allmählich zu tänzeln beginnen und das Trio immer dynamischer agiert. Allein dies belegt schon, dass Stefan Aeby – übrigens auch ein passionierter Freund des Fender Rhodes-E-Pianos – dem Irdischen sehr wohl verhaftet ist. Wer will, mag in dem Kontrast von Träumen und Grooven, Hoch und Tief, Himmel und Erde irgendwo einen Bezug zur eidgenössischen Topografie wittern. Auch dazu äußert er sich in den "JazzFacts".