Freitag, 19. April 2024

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Jazzklassiker
Steve Swallow - Sideman aus Berufung

Steve Swallow ist ein Solitär: Er bahnte dem E-Bass neue Wege, doch ahmt ihn niemand nach. Er hat Einfluss als Komponist, aber unter seinen Alben gibt es keine echten Klassiker. Im Oktober 2020 wurde der genialische Sideman 80 Jahre alt - und hat wichtige Aspekte seines Bassspiels verraten.

Am Mikrofon: Michael Rüsenberg | 16.10.2020
    Ein älterer Mann mit Brille und kurzem, weißem Haar spielt auf einem E-Bass und schaut konzentriert auf das Griffbrett
    Sein E-Bass-Stil ist nach eigener Aussage vom Gesang Marvin Gayes beeinflusst: Steve Swallow (imago stock&people / CTK / Perina Ludek)
    Steve Swallows lange Karriere ist die eines Sideman. Sie verbindet sich eng mit dem Vibrafonisten Gary Burton, mit dem Gitarristen John Scofield, der seinen Stücken gerade ein ganzes Album gewidmet hat, und insbesondere mit der Pianistin und Komponistin Carla Bley, seiner Partnerin seit vielen Jahren. Ende der 1960er-Jahre tauschte er den Kontrabass gegen den E-Bass und fand zu einem unverwechselbaren Sound. Mehrere von Swallows eigenen Stücken wurden zu Jazz-Standards, vor allem „Falling Grace“. „Ich bin froh, auf diese Art nützlich zu sein“ sagt der Bassist. „Gerade im Jazz ist Musikschreiben eine Art Dienstleistung. Wenn deine Songs von der Musikergemeinschaft geschätzt und benutzt werden, ist das das größte Kompliment.“ Eine Sendung mit prägnanten Aufnahmen aus seiner umfangreichen Diskografie.