Aus dem Wasser ragen acht Beine, die sich im Takt der Musik bewegen. Sie recken sich in die Höhe, fallen zur Seite und plötzlich sind alle weg. Und dann taucht er auf - mit rosa Nasenklammer:
"Hallo hier ist Niklas Stoepel aus Bochum und ich bin Deutschlands einziger Wettkampf-Synchronschwimmer."
Niklas Stoepel, 18 Jahre alt, knapp 1,80 Meter groß, dunkelblonde Haare, Schüler und Heavy-Metal-Fan. Ein ganz normaler Typ mit einer ungewöhnlichen Leidenschaft.
"Ja, meine Cousine hat mich vor elf Jahren mitgenommen und dann bin ich einfach dabei geblieben bis jetzt."
Und bis jetzt ist er immer noch der einzige Hahn im Becken. Aber das ist kein Problem. Weder für Niclas:
"Ich habe immer meine eigene Umkleide. Also ich habe nie Probleme mit dem Platz oder so."
Noch für seine Teamkolleginnen:
"Wir kennen ihn ja auch schon ganz viele Jahre und deswegen ist das gar kein Problem - also macht Spaß mit ihm."
Bis zu 35 Stunden trainiert Niklas Stoepel in der Woche. Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit, denn Synchronschwimmen ist Hochleistungssport. Niklas Stoepel:
"Manche sagen, das ist so Ballett im Wasser, aber es ist im Grunde viel anstrengender, weil man circa die Hälfte der Zeit mit dem Kopf unter Wasser ist, die Arme und die Beine machen was Unterschiedliches, man muss auch gucken, wo die anderen Leute stehen und das man das aufeinander abgestimmt kriegt, das ist halt das Schwierige dabei."
Und dabei auch noch ständig zu lächeln, das ist besonders schwierig. Am Anfang wurde Niklas oft belächelt und viele haben immer noch Vorurteile. Trainerin Stella Mukhamedova: #
#"Synchronschwimmen ist doch ein typischer Frauensport, oder?
"Wieso?"
"Das Synchron-Schwimmen haben Männer angefangen. Die haben sich das ausgedacht und das hieß damals Kunstschwimmen."
Und zwar Ende des 19. Jahrhunderts, erklärt Stella Mukhamedova, die Trainerin von Niklas Stoepel. Einer der ersten Wettkämpfe fand 1891 in Berlin statt. Damals war es noch ein reiner Männersport. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Synchronschwimmen dann zu einer - fast - nur noch von Frauen betriebenen Sportart. Niklas ist eine der wenigen Ausnahmen. Trainerin Stella Mukhamedova:
"So aber ich denke, Niklas macht Spaß diese Sportart und wir merken nicht, das er ein Junge ist. Natürlich nutzen wir ihn ganz kräftig für Heber, aber so fällt er nicht auf. Hat er Ihnen aufgefallen?"
Ein bisschen schon, denn seine Beine sind nur bei Wettkämpfen glatt rasiert und Niklas ist auch nicht geschminkt. Außerdem hat er keinen Dutt mit einem Krönchen oben drauf und trägt auch keinen Badeanzug:
"Ich habe halt eine Badehose, aber auch mit den gleichen Pailletten und in den gleichen Farben wie die Mädchen."
Es geht schließlich um Synchronität und die Wertungsrichter schauen immer ganz genau hin:
"Offiziell gibt es keinen Punktabzug, weil da jetzt ein Junge mitschwimmt, aber manche Wertungsrichter denken halt immer noch, dass das ein Frauensport ist."
Und das denkt offenbar auch der Weltschwimm-Verband FINA. Bei internationalen Wettbewerben wie Olympia sind nämlich nur Frauen zugelassen. Männer müssen zuschauen. Niklas Stoepel:
"Eine Begründung gibt es nicht. Da wurde auch mal angefragt bei der FINA, da ist nichts gekommen. Es gab auch mal Bill May aus Amerika, der sich versucht hat einzuklagen für Olympische Spiele, und das dann im Duett auch nicht geschafft hat. Der durfte nicht starten, obwohl er sich qualifiziert hat und warum das so ist keine Ahnung. Da hapert es wohl noch ein bisschen."
Von wegen Gleichberechtigung! Immerhin darf Niclas Stoepel bei nationalen Wettkämpfen mitmachen. Der deutsche Schwimmverband ist da toleranter als der Weltverband. Mit der Mannschaft ist Niklas Stoepel schon mehrfach Deutscher Vizemeister geworden. Die Mädchen aus Wattenscheid sind jedenfalls stolz auf "ihren" Mann:
"Ich finde, das ist was Besonderes. Es macht Spaß da zuzugucken und auch mit ihm zu schwimmen."
Und deshalb will auch niemand auf Niklas verzichten:
"Natürlich nicht. Jeder Mann zählt, ne."
"Hallo hier ist Niklas Stoepel aus Bochum und ich bin Deutschlands einziger Wettkampf-Synchronschwimmer."
Niklas Stoepel, 18 Jahre alt, knapp 1,80 Meter groß, dunkelblonde Haare, Schüler und Heavy-Metal-Fan. Ein ganz normaler Typ mit einer ungewöhnlichen Leidenschaft.
"Ja, meine Cousine hat mich vor elf Jahren mitgenommen und dann bin ich einfach dabei geblieben bis jetzt."
Und bis jetzt ist er immer noch der einzige Hahn im Becken. Aber das ist kein Problem. Weder für Niclas:
"Ich habe immer meine eigene Umkleide. Also ich habe nie Probleme mit dem Platz oder so."
Noch für seine Teamkolleginnen:
"Wir kennen ihn ja auch schon ganz viele Jahre und deswegen ist das gar kein Problem - also macht Spaß mit ihm."
Bis zu 35 Stunden trainiert Niklas Stoepel in der Woche. Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit, denn Synchronschwimmen ist Hochleistungssport. Niklas Stoepel:
"Manche sagen, das ist so Ballett im Wasser, aber es ist im Grunde viel anstrengender, weil man circa die Hälfte der Zeit mit dem Kopf unter Wasser ist, die Arme und die Beine machen was Unterschiedliches, man muss auch gucken, wo die anderen Leute stehen und das man das aufeinander abgestimmt kriegt, das ist halt das Schwierige dabei."
Und dabei auch noch ständig zu lächeln, das ist besonders schwierig. Am Anfang wurde Niklas oft belächelt und viele haben immer noch Vorurteile. Trainerin Stella Mukhamedova: #
#"Synchronschwimmen ist doch ein typischer Frauensport, oder?
"Wieso?"
"Das Synchron-Schwimmen haben Männer angefangen. Die haben sich das ausgedacht und das hieß damals Kunstschwimmen."
Und zwar Ende des 19. Jahrhunderts, erklärt Stella Mukhamedova, die Trainerin von Niklas Stoepel. Einer der ersten Wettkämpfe fand 1891 in Berlin statt. Damals war es noch ein reiner Männersport. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Synchronschwimmen dann zu einer - fast - nur noch von Frauen betriebenen Sportart. Niklas ist eine der wenigen Ausnahmen. Trainerin Stella Mukhamedova:
"So aber ich denke, Niklas macht Spaß diese Sportart und wir merken nicht, das er ein Junge ist. Natürlich nutzen wir ihn ganz kräftig für Heber, aber so fällt er nicht auf. Hat er Ihnen aufgefallen?"
Ein bisschen schon, denn seine Beine sind nur bei Wettkämpfen glatt rasiert und Niklas ist auch nicht geschminkt. Außerdem hat er keinen Dutt mit einem Krönchen oben drauf und trägt auch keinen Badeanzug:
"Ich habe halt eine Badehose, aber auch mit den gleichen Pailletten und in den gleichen Farben wie die Mädchen."
Es geht schließlich um Synchronität und die Wertungsrichter schauen immer ganz genau hin:
"Offiziell gibt es keinen Punktabzug, weil da jetzt ein Junge mitschwimmt, aber manche Wertungsrichter denken halt immer noch, dass das ein Frauensport ist."
Und das denkt offenbar auch der Weltschwimm-Verband FINA. Bei internationalen Wettbewerben wie Olympia sind nämlich nur Frauen zugelassen. Männer müssen zuschauen. Niklas Stoepel:
"Eine Begründung gibt es nicht. Da wurde auch mal angefragt bei der FINA, da ist nichts gekommen. Es gab auch mal Bill May aus Amerika, der sich versucht hat einzuklagen für Olympische Spiele, und das dann im Duett auch nicht geschafft hat. Der durfte nicht starten, obwohl er sich qualifiziert hat und warum das so ist keine Ahnung. Da hapert es wohl noch ein bisschen."
Von wegen Gleichberechtigung! Immerhin darf Niclas Stoepel bei nationalen Wettkämpfen mitmachen. Der deutsche Schwimmverband ist da toleranter als der Weltverband. Mit der Mannschaft ist Niklas Stoepel schon mehrfach Deutscher Vizemeister geworden. Die Mädchen aus Wattenscheid sind jedenfalls stolz auf "ihren" Mann:
"Ich finde, das ist was Besonderes. Es macht Spaß da zuzugucken und auch mit ihm zu schwimmen."
Und deshalb will auch niemand auf Niklas verzichten:
"Natürlich nicht. Jeder Mann zählt, ne."