Donnerstag, 28. März 2024

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Jenseits der Grand Opéra
Giacomo Meyerbeers religiöse Lieder

"Er war eigentlich ein Weltmann, ein offener Geist", sagt der Komponist Max Doehlemann über Giacomo Meyerbeer. Das zeigt sich vor allem in seinen geistlichen Liedern - die bis heute aber heute weitgehend unbekannt sind. Die Sopranistin Andrea Chudak und der Dirigent Dario Salvi haben einige wieder ausgegraben.

Von David Dambitsch | 19.02.2019
    Der Komponist Giacomo Meyerbeer (u.a. die Opern "Robert der Teufel", "Die Afrikanerin") in einer zeitgenössischen Darstellung.
    Giacomo Meyerbeer in einer zeitgenössischen Darstellung. (picture alliance / dpa / Grayscale)
    Die Opern von Giacomo Meyerbeer erleben in den vergangenen Jahren eine Renaissance an den deutschen Opernhäusern. Seine Werke gelten heute als eine Art Fortsetzung von Rossini und auch als Wegbereiter für Richard Wagners Musiktheater. Dass Giacomo Meyerbeer aber auch geistliche Lieder geschrieben hat, sich als bekennender Jude unverstellt mit tiefem Respekt auch von christlichen Denkweisen inspirieren ließ, ist heute dagegen nahezu unbekannt. Die Berliner Sopranistin Andrea Chudak hat sich mit dem britischen Dirigenten Dario Salvi dieser unbekannten Seite von Meyerbeer gewidmet: Sie hat geistliche Stücke des Komponisten auf CD aufgenommen, die lange als verschollen galten. So erleben diese Werke nach 200 Jahren ihre Wiedergeburt. Über die Recherche und über die Bedeutung dieser religiösen Lieder geben Andrea Chudak, Komponist Max Doehlemann, Musikwissenschaftler Thomas Kliche und Meyerbeers Ur-Ur-Ur-Enkelin Elisabeth Baere Aufschluss.