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Kultstätte
Jerusalems "Basilika aller Nationen" wird 100 Jahre alt

Wie die Heilige Moschee und die Kaaba in der saudi-arabischen Stadt Mekka der zentrale Wallfahrtsort des Islams sind, so zählen die Jerusalemer Getsemani-Basilika – auch "Basilika aller Nationen" genannt – und die Verklärungs-Basilika auf dem Berg Tabor in Galiläa zu den bekanntesten und meistbesuchten christlichen Stätten im Heiligen Land. Beide Kirchen haben in diesen Tagen ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert.

    Die "Basilika aller Nationen" im Garten Getsemani in Jerusalem wird auch Todesangstbasilika genannt. Sie ist 100 Jahre alt.
    Die "Basilika aller Nationen" im Garten Getsemani in Jerusalem wird auch Todesangstbasilika genannt. Sie ist 100 Jahre alt. (picture alliance / imageBROKER / Joachim Hiltmann)
    Zum Weihjubiläum wurde in beiden Basiliken die Ausstellung "Lux Tenebra" (Licht-Dunkelheit) eröffnet, die auf Schautafeln die religiöse Bedeutung der Orte, ihre Architektur, den historischen Kontext und archäologische Befunde darstellt. Die beiden Kirchen waren nach dem Ersten Weltkrieg auf den Fundamenten früherer, zerstörter Gotteshäuser wiedererrichtet worden.
    Die "Basilika aller Nationen" am Fuß des Ölbergs erinnert an die Stätte, wohin Jesus sich nach dem Letzten Abendmahl zurückzog und wo er in Todesangst betete, bevor er verhaftet und schließlich gekreuzigt wurde. Diese Basilika der Todesangst lasse uns "in die Schatten eintreten, in die Dunkelheit der Agonie Jesu; aber das wenige Licht, das durchdringen kann, erinnert uns daran, dass es einen Spross gibt, der wie eine Wurzel in der ausgedörrten Erde wachsen kann", sagte der Generalminister des Franziskanerordens, Fusarelli, in seiner Predigt im Festgottesdienst.
    Diese Nachricht wurde am 20.04.2024 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.