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Job or Master

Studiere ich weiter und hänge noch den Master dran? Oder gehe ich arbeiten? Auf diese Frage müssen die frischgebackenen Bachelor-Absolventen eine Antwort finden. Ein wenig Hilfestellung will am Freitag in Düsseldorf die Messe "Job or Master" geben.

Moderation: Kate Maleike |
    Kate Maleike: Die Messe wird bundesweit zum ersten Mal veranstaltet, und zwar maßgeblich von der "Einstieg GmbH". Projektleiter ist Dr. Georg Krawietz. Was erwartet denn die Besucher?

    Georg Krawietz: Also den Besucher der Messe "Job or Master", am 3. November im Kongresszentrum Düsseldorf, erwarten rund 90 Aussteller, das sind Unternehmen und Hochschulen, die ihre Angebote für baldige oder bereits examinierte, mit einem Bachelorabschluss versehene Studierende vorstellen werden. Das heißt, es handelt sich vor allen Dingen um Hochschulen, das sind sowohl private, als auch staatliche, mit Masterangeboten. Vor allen Dingen auch nichtkonsekutive Angebote, für die die Hochschulen gerne auch Studierende von anderen Hochschulen gewinnen wollen.

    Und auf der anderen Seite eine größere Anzahl von Unternehmen, die ihre Karriereeinstiegsmöglichkeiten für Bachelorabsolventen präsentieren. Das sind zum Teil Karriereeinstiegsmöglichkeiten, die sich unterscheiden von denen, die es vorher gegeben hat, etwa für Studierende, die einen Diplom- oder Magisterabschluss nach altem Muster gehabt haben.

    Maleike: Welche Einstiegsmöglichkeiten sind das zum Beispiel?

    Krawietz: Es sind Einstiegsmöglichkeiten als Experten, aber auch als Generalisten, im Bereich der Ingenieurwissenschaften, im Bereich des Managements. Wir haben also mehrere Finanzdienstleister und Handelsunternehmen dabei, Unternehmensberatungen sind auch vertreten. Das heißt, diese Angebote werden sich nicht nur, aber auch an Studierende der Wirtschaftswissenschaften richten.

    Im Bereich der Universitäten oder Hochschulen, ganz allgemein gesagt, ist das Angebot breit gefächert, denn den Hochschulen fehlen momentan noch Kommunikationswege um vor allen Dingen die nichtkonsekutiven Programme an Interessierte zu vermitteln. Denn unter Aspekten der Qualitätssicherung etwa ist es natürlich für Hochschulen wichtig, die besten Köpfe zu gewinnen. Und das bedeutet naturgemäß nicht nur diejenigen, die schon an der eigenen Hochschule studiert haben, sondern auch diejenigen, die entweder aus Deutschland, oder sogar aus dem Ausland, an einem solchen Programm Interesse haben können.

    Maleike: Interesse ist ein gutes Stichwort. Wie war das Interesse, als Sie mit der Idee - das ist ja erstmalig in der Bundesrepublik Deutschland, dass es diese Art, in Anführungszeichen, Kontaktmesse gibt - wie war das Interesse zum Beispiel bei den Unternehmen?

    Krawietz: Bei den Unternehmen war das Interesse gemischt muss man sagen. Das hängt natürlich zum einen damit zusammen, dass wir als Anbieter für dieses Segment Bildungsmesse, das sich also an Absolventen von Hochschulen richtet, neu sind. Da gab es also zunächst einmal auch Argumentations- oder Überzeugungsbedarf. Zum anderen ist es so, dass nicht alle Unternehmen bereits speziell auf diesen neuen Typus des Bachelorabsolventen, der in aller Regel sechs Semester studiert hat - einige wenige Programme sind auch sieben- oder achtsemestrig - dass nicht alle Unternehmen für diese spezielle Gruppe etwas Eigenes anzubieten haben. Da haben wir durchaus auch die Erfahrung gemacht, dass Unternehmen gesagt haben, wir sind interessiert und vielleicht in einem Jahr sind wir schon weiter, momentan können wir aber noch nichts anbieten. Das gilt natürlich nicht für diejenigen, die schon dabei sind, denn die werden sich auf die neue Situation schon eingestellt haben und können den dortigen Studierenden oder auch Examinierten schon einiges Konkrete anbieten.

    Maleike: Wie war das denn bei den Hochschulen? Weil, im Grunde sind die ja im Moment in einer Halle fast Konkurrenten. Es gibt ja viele Hochschulen, die schon so ein bisschen, zum Beispiel in den ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen, die Unternehmen als Konkurrenz empfinden, weil sie ihnen die guten Studenten wegholen, schon im Studium, im Bachelorstudium, und dann die Masterprogramme unter Umständen gar nicht mehr so richtig gefüllt werden können.

    Krawietz: Das ist sicherlich richtig. Der ingenieurwissenschaftliche Bereich bildet da eine gewisse Ausnahme, weil hier eine große Nachfrage besteht, die gar nicht gedeckt werden kann. Und naturgemäß konkurrieren dann, zumindest für manche Funktionen, die besetzt werden müssen, Unternehmen mit Hochschulen auch um gut qualifizierte und engagierte Bachelorabsolventen. Das gilt aber nicht für alle Bereiche. Wir haben also auch durchaus Universitäten des klassischen Zuschnitts, mit einem Angebot, das von A wie Archäologie bis Z wie Zahnmedizin reicht, dabei. Und dort sind sehr interessante, nichtkonsekutive Programme in Bereichen auch, die eben nicht dem ingenieurwissenschaftlichen Sektor angehören und die Universitäten möchten gern die Besten gewinnen, eigene, aber auch von fremden Universitäten.

    Maleike: Es ist aber keine reine Kontaktmesse, sondern es gibt auch Workshops. Welche zum Beispiel?

    Krawietz: Es gibt also ein Begleitprogramm, das sich an die Besucher richtet, wir erwarten etwa 5000. Und dieses Begleitprogramm setzt sich zusammen aus Präsentationen von Unternehmen und Hochschulen zu den besagten Programmen, aber auch allgemeinere Themen werden berührt, etwa: Worauf ist zu achten bei Vorstellungsgesprächen? Wie bereitet man sich auf eine Bewerbung vor, zum Bologna-Prozess ganz allgemein. Es wird Diskussionsrunden geben auch zwischen Unternehmen, die ihre unterschiedlichen Positionen zu diesem neuen Thema darstellen. Wie gesagt, einige sind schon weiter, andere noch nicht so weit. Also ich denke, dass das auch für die Besucher auf jeden Fall von Nutzen sein wird.

    Maleike: Sie haben viel die Universitäten genannt, aber sind auch Fachhochschulen da?

    Krawietz: Richtig, also wenn ich von Universitäten gesprochen habe, dann schließt das alle Hochschultypen ein, private wie staatliche, und innerhalb der staatlichen natürlich alle Hochschultypen, also auch Fachhochschulen, Technische Universitäten und so genannte Volluniversitäten, wie es sie in der Mehrzahl eben auch gibt.

    Maleike: Herr Krawietz, wenn das jetzt jemand gehört hat, unser Gespräch, und sich dafür interessiert, hat er dann noch eine Möglichkeit einfach zu kommen? Also ist das eine Besuchermesse, und wenn ja, muss er etwas bezahlen?

    Krawietz: Es ist eine Besuchermesse, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Termin ist also am 3. November, 9:30 bis 17 Uhr, im Kongresszentrum Düsseldorf und der Eintritt beträgt fünf Euro. Am Eingang bekommt man dann alle weiteren Informationen, ein Namensschild, mit dem man sich dann auch bei den entsprechenden Hochschulen und Unternehmen vorstellen kann und interessierte Fragen stellen kann.

    Service
    89 Aussteller aus neun Ländern präsentieren auf der "Job or Master - Markt der Möglichkeiten"" im Congress Center Düsseldorf am 3.11.2006 ihre Studienangebote und beruflichen Einstiegsmöglichkeiten.

    Öffnungszeiten 9.30 bis 17.00 Uhr
    Eintritt 5 Euro
    Ort Congress Center Düsseldorf