Man kennt das von Vereinsversammlungen oder Elternabenden, wenn ein Protokoll geschrieben werden muss. "Wer wäre bereit, das zu übernehmen?", fragt der Vorsitzende, und hui! Halten alle die Luft an und hoffen, die nächsten ein bis zwei hochpeinlichen Minuten irgendwie zu überstehen. Keiner will. So ist es mit vielen öffentlichen Ämtern. Ducken, warten, bloß kein Blickkontakt – ist die Devise, wenn mal wieder jemand gesucht wird, der es macht. Und es geht nicht nur um Protokollführen.
Selbst höchste Staatsämter haben schon lange ihren Reiz verloren. Wer wirklich etwas kann, geht in die Wirtschaft; Politiker sind zweite Liga oder darunter. Es ist verdammt lang her, dass ein junger Gerhard Schröder am Zaun des Kanzleramtes rüttelte und angeblich rief: "Ich will da rein." Angesichts der jetzigen Lage drängt sich der gegenteilige Gedanke auf; für Angela Merkel zum Beispiel stellt sich durchaus die Frage, wie sie da wieder heil rauskommt.
Silvio Berlusconi hat gerade den Notausgang gewählt, und nur ein Ganove von gleichem Kaliber oder ein reiner Tor wird seinen Job übernehmen wollen. Die Aufgabe ist strukturell unlösbar. Italien steht finanziell am Abgrund, ein Schritt weiter, und Europa plumpst gleich mit hinein. In Griechenland wird ein neuer Premier verzweifelt gesucht, es gibt gar keine Kandidaten, sondern nur Menschen, die bekniet und vorgeschlagen werden und dann absagen.
Ungefähr so wie Hape Kerkeling als Gottschalks Nachfolger bei "Wetten dass?" Er möchte nicht. Ja, wer zum Kuckuck soll denn die Show moderieren? Nicht nur die im ZDF, sondern die Regierungsshow, die Schuldenshow, die große Politikshow? Überall fehlt Spitzenpersonal, weil die Staaten allmählich unregierbar werden. Staatschef in Europa zu sein, macht gerade ähnlich viel Spaß wie die Firma Tepco in Japan zu leiten. Da hat man einfach fertig.
Es gibt Jobs, für die sich naturgemäß nur wenige Bewerber finden: Kammerjäger, Totengräber, Gullyreiniger. Und es gibt Jobs, die einen anderen Haken haben: Staatsanwalt auf Sizilien, Polizeipräsident in Medellín, Eunuch am Hofe des Sultans. Inzwischen sind die Arbeitsplätze europäischer Minister und Premierminister von vergleichbarer Attraktivität: Zur Ausstattung gehören geschmackvoll eingerichtete Büros, mäßige Gehälter, aber viele Reisen und die Gewissheit, der künftigen Verelendung des eigenen Volks nicht nur beizuwohnen, sondern sie mit herbeigeführt zu haben.
Selbst höchste Staatsämter haben schon lange ihren Reiz verloren. Wer wirklich etwas kann, geht in die Wirtschaft; Politiker sind zweite Liga oder darunter. Es ist verdammt lang her, dass ein junger Gerhard Schröder am Zaun des Kanzleramtes rüttelte und angeblich rief: "Ich will da rein." Angesichts der jetzigen Lage drängt sich der gegenteilige Gedanke auf; für Angela Merkel zum Beispiel stellt sich durchaus die Frage, wie sie da wieder heil rauskommt.
Silvio Berlusconi hat gerade den Notausgang gewählt, und nur ein Ganove von gleichem Kaliber oder ein reiner Tor wird seinen Job übernehmen wollen. Die Aufgabe ist strukturell unlösbar. Italien steht finanziell am Abgrund, ein Schritt weiter, und Europa plumpst gleich mit hinein. In Griechenland wird ein neuer Premier verzweifelt gesucht, es gibt gar keine Kandidaten, sondern nur Menschen, die bekniet und vorgeschlagen werden und dann absagen.
Ungefähr so wie Hape Kerkeling als Gottschalks Nachfolger bei "Wetten dass?" Er möchte nicht. Ja, wer zum Kuckuck soll denn die Show moderieren? Nicht nur die im ZDF, sondern die Regierungsshow, die Schuldenshow, die große Politikshow? Überall fehlt Spitzenpersonal, weil die Staaten allmählich unregierbar werden. Staatschef in Europa zu sein, macht gerade ähnlich viel Spaß wie die Firma Tepco in Japan zu leiten. Da hat man einfach fertig.
Es gibt Jobs, für die sich naturgemäß nur wenige Bewerber finden: Kammerjäger, Totengräber, Gullyreiniger. Und es gibt Jobs, die einen anderen Haken haben: Staatsanwalt auf Sizilien, Polizeipräsident in Medellín, Eunuch am Hofe des Sultans. Inzwischen sind die Arbeitsplätze europäischer Minister und Premierminister von vergleichbarer Attraktivität: Zur Ausstattung gehören geschmackvoll eingerichtete Büros, mäßige Gehälter, aber viele Reisen und die Gewissheit, der künftigen Verelendung des eigenen Volks nicht nur beizuwohnen, sondern sie mit herbeigeführt zu haben.