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John Couch Adams

Die Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn waren schon den ersten Menschen bekannt. Sie sind spielend mit bloßem Auge zu sehen. Uranus ist dagegen erst 1781 mit dem Fernrohr entdeckt worden. Der Neptun, der äußerste der großen Planeten, wurde im Jahr 1846 entdeckt - auf dem Rechenpapier.

Von Dirk Lorenzen | 05.06.2009
    Anfang des 19. Jahrhunderts fiel den Astronomen auf, dass Uranus sich etwas anders bewegte als erwartet. Irgendetwas schien seinen Lauf zu stören. Die Forscher waren überzeugt, dass weiter draußen noch ein weiterer Planet sein muss, der mit seiner Anziehungskraft die Bahn des Uranus beeinflusst.

    Auch der britische Mathematiker John Couch Adams, der heute vor 190 Jahren in Cornwall geboren wurde, beschäftigte sich mit der Bewegung von Uranus. Er meinte sogar, die Position des möglichen bis dahin unbekannten Planeten berechnen zu können. Im Herbst 1845 legte er seine Arbeit dem Königlichen Astronomen George Airy vor, der ihr jedoch wenig Beachtung schenkte.

    Etwa zur selben Zeit hatte der Franzose Urbain Le Verrier ähnliche Berechnungen angestellt. Die von ihm ermittelte Stellung des neuen Planeten wurde Gottfried Galle an der Berliner Sternwarte mitgeteilt. Nur etwa ein Winkelgrad daneben stieß Galle tatsächlich auf den neuen Planeten. Bis heute gelten Le Verrier und Galle als Entdecker des Neptun. Aber auch John Couch Adams hatte die Position des Planeten berechnet - sogar etwas genauer als sein französischer Kollege.

    Adams nahm die Angelegenheit erstaunlich gelassen. Er wurde später Astronomieprofessor in Cambridge. Der "Co-Berechner" des Neptun starb 1892 im Alter von 72 Jahren.

    John Couch Adams

    Die Entdeckung von Neptun