Zu diesem Freundeskreis zählen Stéphan Oliva, François Raulin, Issam Krimi und andere. Kürzlich veröffentlichte Ferlet ein starkes, atmosphärisches Album mit dem Geiger Frédéric Norel, "Dreamseekers". "Es ist zwar kein hundertprozentiger Jazz, aber ich liebe einfach seine Musik", erklärt Ferlet. Seit über zehn Jahren spielt er außerdem im Trio des Bassisten Jean-Philippe Viret und tüftelt dort an einer radikalen Neuverteilung der Rollen im sogenannten Piano-Trio. Die aktuelle CD "Le temps qu'il faut" gehört zu den erfolgreichsten französischen Jazzplatten der letzten Monate. Fast müßig, noch zu erwähnen, dass Edouard Ferlet, der am Berklee College of Music studiert hat und dort summa cum laude abschloss, eine große Affinität zur Musik von Debussy, Ravel und Dutilleux verspürt. Wie einst der Impressionist Monet um seinen Garten in Giverny, sorgt sich der junge Pianist aus Paris um seine Melisse - bekanntlich eine uralte und kostbare Heilpflanze, die anregend, aufmunternd und entspannend zugleich wirkt.
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Joie de vivre, joie de jouer
Jazzmusiker sind es gewohnt, stromaufwärts zu schwimmen und sich tapfer durchzukämpfen für ihre Ideale. So auch der 38-jährige Edouard Ferlet. Auf seinem kleinen Plattenlabel Melisse publiziert er nicht nur seine eigene Klaviermusik. Ferlet macht unter optimalen Bedingungen und mit vollem Einsatz auch Alben von Freunden, die ebenfalls Piano-Jazz spielen.