Sieben Jahre ist es nun her, dass Jonny Lang zuletzt ein Album veröffentlicht hat. Sein sechstes Werk "Fight For My Soul" erscheint nun auch in Europa.
Jonny Lang begann mit zwölf Jahren das Gitarrenspiel, übte wie ein Besessener, fing auch an zu singen. Mit 14 stieg er in die Band von Freunden seines Vaters ein, 1997 folgte mit "Lie To Me" sein erstes Soloalbum. Lang war nun 16 Jahre alt, ein Singer/Songwriter mit Reibeisenstimme und Rockstarpotenzial. Er spielte mit oder im Vorprogramm der Stones, von Aerosmith, Jeff Beck, BB King - der Durchbruch: Lang wurde in den Staaten zum Star. Und auch wegen seiner überdurchschnittlichen Fähigkeiten auf der Gitarre hängten Kritiker wie Fans dem 1981 geborenen Künstler das Schild "Bluesgitarrist" um den Hals.
Groß und schlank, die weizenblonden Haare mit Wachs akkurat zerstrubbelt. Mit seinem markanten schmalen Gesicht erinnert Lang stark an den jungen Bryan Adams.
Weitere Alben folgten, allesamt enthalten einfühlsame, oft langsamere Songs mit deutlichen Americana-Wurzeln, Rockeinschlag und Blueseinfluss, aber eben nicht dem reinem Bluesrock. Für seine fünfte Studioproduktion erhielt Jonny Lang einen Grammy.
Sieben Jahre sind seitdem vergangen. Den Ruf des Gitarrenhelden betrachtet er indes nicht als Fluch, dazu liebt er den Sound der Elektrogitarre zu sehr. Doch die alten Dämonen, die ihn bloß auf den Blues festlegen möchten – Jonny Lang hört sie schon wieder aus der Versenkung auftauchen. Bei diesem Thema geht der sonst so zurückhaltende, leise sprechende junge Mann direkt etwas aus sich heraus, wirft die Stirn in Falten.
"Oh ja! Schon über die letzten beiden Platten sagten viele Leute: He, was ist denn hier los, du machst ja gar keinen Blues mehr. Manche wirkten dabei richtig verärgert. Es hat mich immer viele Nerven gekostet, auf mein Herz zu hören. Obwohl mein Gitarrenspiel starke Blueseinflüsse hat, habe ich mich selbst noch nie als Blueser gesehen. Ich habe schon immer viele Musikstile geliebt, sehr unterschiedliche Musik gemacht. Manche Fans hätten ja gerne, dass man das erste Album immer wieder neu kopiert, sich nicht verändert und mindestens alle fünf Minuten ein Gitarrensolo spielt. Ich glaube, der Grund für meine stilistische Bandbreite liegt in den Songs, die aus mir heraus kommen."
Mit dem neuen Album wird Lang auch dieses Mal wieder überraschen: Die elf Stücke klingen mal nach amerikanischem Mainstreamrock und Americana-Tradition, dann wieder funky bis poppig mit dramatischen Breaks wie bei den Kollegen von Maroon 5.
Allen stilistischen Zuschreibungen zum Trotz, erlaubt sich Lang, vom vermeintlich vorgezeichneten Weg hier und da abzuweichen.
"”Bei diesem Album wusste ich genau: Ich muss das so machen! Ich habe die Platte alleine aufgenommen, ohne Plattenfirma, habe alles selbst bezahlt. Ich bin wirklich lange durch diesen Prozess gestolpert und jetzt stehe ich hier und habe diese Platte fertig.”"
Was auch immer ein Album von Jonny Lang bringt: Auf die staatstragende Gitarre, seine zwischen Rauchigkeit und Falsett-Höhen kunstvoll mäandernde Stimme sowieso auf sein Songwriting kann Lang sich stets verlassen.
Vor einem halben Jahr ist er zum vierten Mal Vater geworden. Und ein musizierender Familienvater ohne Plattenvertrag ist besonders darauf angewiesen, live zu spielen, um Geld zu verdienen. Dadurch kam er mit der Platte nur sehr schleppend voran.
"Wir haben viel Stückwerk betrieben, denn ich war wirklich oft unterwegs, habe Konzerte gespielt. Und wenn ich dann Zuhause bin, möchte ich auch Zeit mit meinen Kindern verbringen, da kann man ja schlecht sagen: Okay, ich bin zwar gerade erst zurückgekommen, aber morgen auch schon wieder weg. Und jetzt habe ich keine Zeit für dich, da ich schnell eine Platte aufnehmen will. Ja, es war wirklich nicht so leicht, Zeit zu finden."
Von seinen 32 Jahren hat er mehr als die Hälfte im Business verbracht, ist auf der Bühne aufgewachsen. Und live schafft er es, breitbeinig rockend auch in großen Arenen intime Momente voller Innigkeit zu zaubern.
"Als ich im Business anfing, war ich noch ein Kind, das Zigaretten klaut und den Mädchen nachjagt. Jetzt bin ich glücklich darüber, Platten aufnehmen zu können und dass es Leute gibt, die diese Platten auch kaufen. Zumal es auch immer mehr die Frauen waren, die meine Musik mochten, nicht so sehr die harten Bluesrock-Jungs. Und inzwischen liegt mein größter Fokus darauf, den Menschen mit meiner Musik etwas zu geben."
Vielen Musikern, die schon als Kinder Erfolg hatten, wollte das Publikum wenig Entwicklungsmöglichkeiten zugestehen. Und wenn Jonny Lang nun "Fight For My Soul" herausbringt, ist der Titel vielleicht auch etwas wörtlich zu verstehen.
Jonny Lang begann mit zwölf Jahren das Gitarrenspiel, übte wie ein Besessener, fing auch an zu singen. Mit 14 stieg er in die Band von Freunden seines Vaters ein, 1997 folgte mit "Lie To Me" sein erstes Soloalbum. Lang war nun 16 Jahre alt, ein Singer/Songwriter mit Reibeisenstimme und Rockstarpotenzial. Er spielte mit oder im Vorprogramm der Stones, von Aerosmith, Jeff Beck, BB King - der Durchbruch: Lang wurde in den Staaten zum Star. Und auch wegen seiner überdurchschnittlichen Fähigkeiten auf der Gitarre hängten Kritiker wie Fans dem 1981 geborenen Künstler das Schild "Bluesgitarrist" um den Hals.
Groß und schlank, die weizenblonden Haare mit Wachs akkurat zerstrubbelt. Mit seinem markanten schmalen Gesicht erinnert Lang stark an den jungen Bryan Adams.
Weitere Alben folgten, allesamt enthalten einfühlsame, oft langsamere Songs mit deutlichen Americana-Wurzeln, Rockeinschlag und Blueseinfluss, aber eben nicht dem reinem Bluesrock. Für seine fünfte Studioproduktion erhielt Jonny Lang einen Grammy.
Sieben Jahre sind seitdem vergangen. Den Ruf des Gitarrenhelden betrachtet er indes nicht als Fluch, dazu liebt er den Sound der Elektrogitarre zu sehr. Doch die alten Dämonen, die ihn bloß auf den Blues festlegen möchten – Jonny Lang hört sie schon wieder aus der Versenkung auftauchen. Bei diesem Thema geht der sonst so zurückhaltende, leise sprechende junge Mann direkt etwas aus sich heraus, wirft die Stirn in Falten.
"Oh ja! Schon über die letzten beiden Platten sagten viele Leute: He, was ist denn hier los, du machst ja gar keinen Blues mehr. Manche wirkten dabei richtig verärgert. Es hat mich immer viele Nerven gekostet, auf mein Herz zu hören. Obwohl mein Gitarrenspiel starke Blueseinflüsse hat, habe ich mich selbst noch nie als Blueser gesehen. Ich habe schon immer viele Musikstile geliebt, sehr unterschiedliche Musik gemacht. Manche Fans hätten ja gerne, dass man das erste Album immer wieder neu kopiert, sich nicht verändert und mindestens alle fünf Minuten ein Gitarrensolo spielt. Ich glaube, der Grund für meine stilistische Bandbreite liegt in den Songs, die aus mir heraus kommen."
Mit dem neuen Album wird Lang auch dieses Mal wieder überraschen: Die elf Stücke klingen mal nach amerikanischem Mainstreamrock und Americana-Tradition, dann wieder funky bis poppig mit dramatischen Breaks wie bei den Kollegen von Maroon 5.
Allen stilistischen Zuschreibungen zum Trotz, erlaubt sich Lang, vom vermeintlich vorgezeichneten Weg hier und da abzuweichen.
"”Bei diesem Album wusste ich genau: Ich muss das so machen! Ich habe die Platte alleine aufgenommen, ohne Plattenfirma, habe alles selbst bezahlt. Ich bin wirklich lange durch diesen Prozess gestolpert und jetzt stehe ich hier und habe diese Platte fertig.”"
Was auch immer ein Album von Jonny Lang bringt: Auf die staatstragende Gitarre, seine zwischen Rauchigkeit und Falsett-Höhen kunstvoll mäandernde Stimme sowieso auf sein Songwriting kann Lang sich stets verlassen.
Vor einem halben Jahr ist er zum vierten Mal Vater geworden. Und ein musizierender Familienvater ohne Plattenvertrag ist besonders darauf angewiesen, live zu spielen, um Geld zu verdienen. Dadurch kam er mit der Platte nur sehr schleppend voran.
"Wir haben viel Stückwerk betrieben, denn ich war wirklich oft unterwegs, habe Konzerte gespielt. Und wenn ich dann Zuhause bin, möchte ich auch Zeit mit meinen Kindern verbringen, da kann man ja schlecht sagen: Okay, ich bin zwar gerade erst zurückgekommen, aber morgen auch schon wieder weg. Und jetzt habe ich keine Zeit für dich, da ich schnell eine Platte aufnehmen will. Ja, es war wirklich nicht so leicht, Zeit zu finden."
Von seinen 32 Jahren hat er mehr als die Hälfte im Business verbracht, ist auf der Bühne aufgewachsen. Und live schafft er es, breitbeinig rockend auch in großen Arenen intime Momente voller Innigkeit zu zaubern.
"Als ich im Business anfing, war ich noch ein Kind, das Zigaretten klaut und den Mädchen nachjagt. Jetzt bin ich glücklich darüber, Platten aufnehmen zu können und dass es Leute gibt, die diese Platten auch kaufen. Zumal es auch immer mehr die Frauen waren, die meine Musik mochten, nicht so sehr die harten Bluesrock-Jungs. Und inzwischen liegt mein größter Fokus darauf, den Menschen mit meiner Musik etwas zu geben."
Vielen Musikern, die schon als Kinder Erfolg hatten, wollte das Publikum wenig Entwicklungsmöglichkeiten zugestehen. Und wenn Jonny Lang nun "Fight For My Soul" herausbringt, ist der Titel vielleicht auch etwas wörtlich zu verstehen.