Freitag, 26. April 2024

Journalismuskritik
Wallraff-Preis für Ahmet Şık und taz.gazete

Mit der Verleihung des "Günter Wallraff-Preises" der Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) ist das 3. Kölner Forum für Journalismuskritik zu Ende gegangen - eine Veranstaltung von INA und Dlf-Nachrichtenredaktion.. Das Grußwort sprach die Chefredakteurin des Deutschlandfunk, Birgit Wentzien. Die Laudatio hielt Günter Wallraff. Der Liveblog zum Nachlesen.

02.06.2017
    Laudator Günter Wallraff beim 3. Kölner Forum für Journalismuskritik, im Hintergrund ein Foto von Preisträger Ahmet Şık
    Zum dritten Mal laden die Deutschlandfunk-Nachrichtenredaktion und die Initiative Nachrichtenaufklärung zum Kölner Forum für Journalismuskritik. (Bettina Fürst-Fastré)
    Willkommen im DLF24-Liveblog zum 3. Kölner Forum für Journalismuskritik. Hier halten wir Sie den ganzen Tag über die Diskussionsrunden im Kölner Funkhaus auf dem Laufenden. Live mithören können Sie hier, auf Twitter mitlesen unter #kfj17. Zum Abschluss der Veranstaltung wird der Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik verliehen. Verfolgen Sie die Verleihung im Liveblog.

    +++ 17.50 Uhr +++ Damit endet das 3. Kölner Forum für Journalismuskritik - wir freuen uns auf Ausgabe#4 im nächsten Jahr.
    Yonca Şık nimmt stellvertretend für ihren inhaftierten Mann den Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik entgegen. Im Bild: Marlene Nunnendorf, Hektor Haarkötter und Yonca Şık (v.l.n.r.)
    Yonca Şık nimmt stellvertretend für ihren inhaftierten Mann den Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik entgegen. (Bettina Fuerst- Fastre)
    +++ 17.44 Uhr +++ Ahmets Frau Yonca ist zur Preisverleihung nach Köln gekommen und nimmt den Preis entgegen. Sie hatte gestern Gelegenheit, mit ihrem inhaftierten Mann zu sprechen. Sie sagt, der Preis sei für ihn eine "große Ehre".
    +++ 17.41 Uhr +++ Wallraff schließt die Laudatio mit einem Zitat von Şık: "Aus all dieser Unterdrückung und Tyrannei wird ein neues Leben erstehen, das jene, die an der Macht sind, fürchten, aber von dem wir träumen, und für das wir weiter kämpfen sollen."
    +++ 17.34 Uhr +++ Wallraff zu Ahmet Şık: Jemand, der die Gülen-Bewegung kritisch hinterfragt, wird plötzlich verdächtigt, Teil der Bewegung zu sein, weil man ihm sonst nichts vorwerfen konnte.
    +++ 17.36 Uhr +++ Angesicht der Tausenden Verhaftungen: "Die Türkei ist zur Zeit das Land des Denunziantentums." - Ein Rest Rechtstaatlichkeit sei so gut wie nicht mehr erkennbar. Erdogans Regime habe Tausende Verbrecher entlassen, um Platz zu schaffen und Andersdenkende zu inhaftieren.
    Laudator Günter Wallraff beim 3. Kölner Forum für Journalismuskritik
    Laudator Günter Wallraff beim 3. Kölner Forum für Journalismuskritik (Bettina Fürst-Fastré)
    +++ 17.30 Uhr +++ Der Preis geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an den inhaftierten türkischen Journalisten Ahmet Şık und an das deutsch-türkische Portal taz.gazete. Mit einem undotierten Preis wird der laut Wallraff "fröhlich-schreibende Netz- und Nestbeschmutzer" Stefan Schulz gewürdigt. Wallraff: "Netz- und Nestbeschmutzer, da hatte ich wohl einen Freud'schen Versprecher, naja, beides ist zutreffend."
    +++ 17.25 Uhr +++ Die Laudatio beginnt: Günter Wallraff: "Es wird nicht feierlich, wie hier befürchtet wird, das kann ich versprechen. Es wird realistisch."
    +++ 17.24 Uhr +++ Der Journalismus sei hierzulande "mächtig herausgefordert" und - mit Blick auf die Türkei - "gar nicht weit, von hier sogar auch negiert".
    +++ 17.23 Uhr +++ "Wir sind aufgerufen in diesem Haus, nicht nur zu senden, sondern auch zu empfangen." Das bedeute, Einwände von Hörern und Nutzern aufzunehmen und zu "kontrollierten Kontrolleuren" zu werden, so Wentzien.
    +++ 17.21 Uhr +++ Wentzien: "Wir stehen manchmal im Nebel und oft im Feuer."
    +++ 17.20 Uhr +++ Grußwort von DLF-Chefredakteurin Birgit Wentzien: "Ich denke, nächstes Mal machen wir das wieder." - Applaus!
    +++ 17.19 Uhr +++ Haarkötter: Es geht nicht um eine destruktive, sondern um eine konstruktive Kritik am Journalismus.
    +++ 17.15 Uhr +++ Es geht los. Begrüßung durch Dr. Hektor Haarkötter.