
Das Unternehmen habe "einen seiner kreativsten Köpfe und einen einzigartigen Schreiber" verloren, schrieb der Springer-Verlag. Mit "Post von Wagner" in Deutschlands größter Boulevardzeitung zählte er jahrzehntelang zu den bekanntesten Kolumnisten.
Jeder Text begann mit der Anrede "Liebe(r) …". Der Adressatenkreis reichte von Straftätern und einem Eisbären-Baby über die Fußball-Nationalelf bis zur britischen Prinzessin Kate und dem Papst. Auch ein Hurrikan und der Bundeskanzler erhielten den fiktiven Brief, den nicht jeder bekommen wollte.
Viele journalistische Top-Positionen
Geboren wurde Wagner als Lehrerkind am 7. August 1943 im heutigen Tschechien. Während der Vater im Krieg war, floh seine Mutter mit ihm und seinem Bruder Richtung Westen. Wagner wuchs in Regensburg auf. Nachdem er durch die Abiturprüfung gefallen war, schlug er sich mit Gelegenheitsjobs in Genf und Paris durch, ehe er ein Volontariat bei der "Nürnberger Zeitung" absolvierte.
Wagner hatte in seinem Berufsleben viele Top-Positionen inne: Beim Burda-Verlag war er in den 1990er-Jahren Chefredakteur der Illustrierten "Bunte". Er entwickelte auch die deutsche Ausgabe der Modezeitschrift "Elle" und die Burda-Zeitschrift "Superillu" mit. Mehrfach musste er sich mit Schadenersatz-Klagen auseinandersetzen.
Ende der 1990er-Jahre wurde der Kettenraucher bei Springer Chefredakteur der "B.Z." und "B.Z. am Sonntag" in Berlin. Danach machte der Verlag ihn zum Chefkolumnisten der "Bild"-Zeitung, für die er bereits in früheren Jahren geschrieben hatte.
Diese Nachricht wurde am 07.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.